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Das Borgward-Forum
B522 AD
geschrieben von: julia (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 28. Januar 2003 10:16

Hallo! Ich interessiere mich für einen B522 AD. Hat jemand Tips für mich, worauf bei einem Kauf besonders zu achten ist?
Danke.
Julia

 
Re: B522 AD
geschrieben von: fl-jupp (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 28. Januar 2003 10:17

hallo julia,
erfahrung mit dem B522 habe ich
auch nicht. aber ich hätte evtl.
einen zu verkaufen.
es handelt sich allerdings um
ein feuerwehrfahrzeug.
beschreibung findest du im forum
vom 4.11.02
gruß,
thomas

 
Re: B522 AD
geschrieben von: Jan F.H. (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 28. Januar 2003 10:17

Hallo Julia,

Beim Kauf eines LKW solltest du dir überlegen, was du selbst daran reparieren kannst und was du für teures Geld machen lassen mußt. Bei einem Fahrzeug das im Moment fahrbereit ist, aber lange nicht mehr gefahren wurde (mehr als ein Jahr) ist damit zu rechnen das nach ein paar Kilometern schon die ersten Probleme auftauchen. Ich habe vor kurzem einen fahrbereiten B611 gekauft. Er hat vier Jahre lang gestanden, ist aber ohne probleme angesprungen und hat sich auch gut fahren lassen. Doch schon nach ein paar hundert Kilometern gab es dann Probleme, Kühler Bremsen und Elektrik. Im Moment steht er auf Böcken und ich hoffe das er bis zum Frühjahr wieder flott ist.
Auch Reifen können ein Problem geben, wenn du sechs neue brauchst weil der TÜV die zu alten Reifen nicht abnimmt. Bei Reifen wenn man sie in der größe für den B 522 bekommt sind 800€ auch schnell weg.

Ich hoffe ich hab dich nicht zu sehr entmutigt.

Gruß Jan

 
Re: B522 AD
geschrieben von: julia (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 28. Januar 2003 10:18

Nun ja, Geld habe ich in der Tat nicht übermässig viel, aber viel Engagement und keine Angst vor schwarzen Fingernägeln ;-)

Noch 'ne Frage: Das Objekt meiner Begierde hat eine ziemlich eckige Schnauze, wie der blaue B 2000 in der Typenliste dieser site. Allerdings wird er mir als B 522 AD angeboten, Bj. 61. Das zugehörige Bild in der Typenliste zeigt aber eine typische Oldtimerschnauze, hoch und rund... Hat es den 522 AD (vor allem D wie Diesel!!) auch mit der wunderbar eckigen Nase gegeben? Oder liegt hier ein Irrtum vor und mir wurde ein B2000 AO (O !!) angeboten? Verkäufer weiß es selber nicht. Vielleicht jemand von Euch?
Gruß
Julia

 
Re: B522 AD
geschrieben von: Jan F.H. (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 28. Januar 2003 10:18

Also Julia,

ich nehme mal an das du auf der Suche nach einem B522 AD mit Kofferaufbau bist. Der sieht von Vorne auf den ersten Blick wie der B2000 AO aus, allerdings ist das Kühlergitter etwas niedrieger. Die B2000 AO sind zu 90% Mannschaftswagen mit Scherenverdeck. Der B522 hat meistens Hinten Zwillingsbereifung.
Der B2000 ist Mit dem B2500 ( neue Bezeichnung B522 ) sehr nahe verwand, beide gab es auch mit dem Zivilem Führerhaus und sowohl mit Diesel und Benzin Motor und auch beide mit Allrad. Der B2500 wurde von 1954 bis 1961 (ab 1959 als B522) gebaut. Den B2000 gab es ab 1951 bis 1959.

Gruß Jan

 
Re: B522 AD
geschrieben von: (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 28. Januar 2003 10:19

Hallo,

ich will mal ein wenig ausholen.
Also der B 522 A/D war ziemlich weit verbreitet beim THW als Mannschaftskraftwagen (MKW). Daher dürfte er zu den Borgwards gehören, die heute noch recht häufig anzutreffen sind. Er hat große Ähnlichkeit mit den B 2000 A/O 0,75 t gl (so umständlich lautet die offizielle Bezeichnung)sowohl von der eckigen Schnauze, als auch was Teile betrifft. Das ist nicht schlecht, denn Teile für den B 2000 gibt es immer noch genügend z.B. bei Matz in Flensburg (der B 2000 war mit fast 15 000 Exemplaren bei der Bundeswehr vertreten und die haben sich reichlich mit Ersatzteilen eingedeckt). Spezielle B 522 A/D-Teile sind schon etwas schwieriger zu bekommen, speziel für den Dieselmotor. Da ich nicht allzu lange einen B 522 in den Händen hatte und in dieser Zeit nicht dramatisch viel passiert ist, kann ich nur ein paar allgemeine Tipps geben bzw. Analogien zum B 2000 herstellen (den ich etwas intensiver genossen habe). Also mal kurz zu den Gleichteilen bzw. Unterschieden, um zusehen, was problematisch sein kann und was unkritisch ist. Das Schaltgetrieb ist in beiden Fahrzeugen gleich. Das Verteilergetrieb des B 2000 untersetz im Geländegang kürzer. Der B 522 hat länger untersetzte Differentiale. Es ist davor abzuraten, das Verteilergetriebe und die Differentiale des B 2000 zu nehmen, da die Drehmomentbelastung der hinteren Steckachsen steigt. Und die sind ohnehin etwas schwach ausgelegt und brechen beim B 522 schon mal gerne. Der B 522 hat hinten Zwillingsreifen und eine andere Radnabe. Es kann aber die Radnabe für Einfachbereifung des B 2000 montiert werden um dann Einzelbereifung zu fahren. Allerdings kommt man bei diesen Radnaben nicht mehr so gut an die Bremsen ran, da immen das ganze Radlager mit abgezogen werden muß. Der B 522 hatte einen Radstand von 3400 mm gegenüber 3200 mm vom B 2000, d.h. alle Kardanwellen sind 100 mm länger. Große Probleme gibt es, wenn jemand die Kardanwellen auseinandergezogen und falsch zusammengesteckt hat. Die sich dann ergebenden Drehschwingungen knacken jede Schraubensicherung und die Kardanwelle fällt raus (nicht nur mir einigemale passiert). Hat der Wagen längere Zeit gestanden, so sind in der Regel die Bremszylinder und die Manschetten beschädigt. Die Bremszylinder (Rad- und Hauptbremszylinder) sollte man hohnen und die Manschetten erneuern (Manschetten gibts noch bei Ate - oder wie die heute auch immen heißen). Das gleiche gilt für das Hydrair-Bremsgerät. Der Umschlingungswinkel des Keilriemens um die Wasserpumpe ist etwas klein, d.h. damit er nicht quitscht muß man ihn sehr stark spannen. Dies belastet die Lager der Wasserpumpe, díe defekt sein können, ebenso die Gleitringdichtung (gibts aber im gut sortierten Maschinenbauteilehandel). Teile für Lima und Anlasser gibt's nachwievor bei Bosch (kosten allerdings ein Vermögen). Beim Dieselmotor kann der Kopf reißen, was mir zum Glück noch nicht passiert ist, daher kann ich auch nichts wirklich Tolles an dieser Stelle empfehlen. Rosten tut der B 522 (und auch der B 2000) gerne unten an den hinteren Fahrerhausecken (blöde Blechdopplung) außerdem rostet die Unterkante des Koffers. Ist aber alles nicht tragisch. Reifen sollten o.k. und nicht zu alt sein (Reifenplatzer bei voller Fahrt sind bei diesem Geschoß schon ziemlich gefährlich) Auf der Vorderachse sollte besser neue drauf. Vernünftige Reifen 10.5-20 (also für Einzelbereifung) gibts von den BW- Unimogs.
Tja, es gibt bestimmt noch viel zu sagen, aber irgendwie fällt mir gerade nichts spannendes mehr ein. Bei Fragen bitte EMail an SGuthoerl@aol.com oder an peter.guthoerl@de.transport.bombardier.com.

Viel Erfolg


 
Re: B522 AD
geschrieben von: (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 28. Januar 2003 10:21

Hallo Julia,
ich hätte eventuell diesen hier zu verkaufen:
[www.fotango.de]
Ich habe ihn jetzt seit ein paar Jahren ohne ihn je richtig benutzt zu haben.
Er ist bereits seit 20 Jahren zum Wohnmobil umgebaut und könnte bei einem verständnisvollen TÜV-Prüfer trotz der Umbauten ein H-Kennzeichen kriegen.
Inzwischen geht die Elektrik wieder. Er ist geschweißt. Ich habe neue Batterien drin. Die Förderpumpe und Wasserpumpe ist neu. Die Luftleitungen erneuert. Eine frische Gasprüfung hat er auch.

Der Luftdruck für die Bremse baut sich derzeit trotz neuer Leitungen und Kessel nicht richtig auf. Entweder hängt das Flatterventil am Kompressor oder der Bremszylinder.
Da muß ich noch bei,
ansonsten wäre der Wagen einsatzbereit.

Im Wohnbereich sollte man noch Abläufe in die Wassertanks montieren, den Kühlschrank ans Gas anschließen und den leider defekten TRUMA-Boiler gegen einen neuen austauschen. Die Dinger sind aber leider teuer. Nur der Vorbesitzer hat mir den Schaden verschwiegen. Der Brief ist abgelaufen und müßte neu. Aber wenn man ein H-Kennzeichen anstrebt braucht man sowieso eine Vollabnahme.
Die Optik ist derzeit natürlich übel. Der Rost ist aber nur oberflächlich. Die Durchrostungen habe ich geschweißt bis auf eine Ecke am Führerhaus, wo ein Gestell davor ist. Eventuell ist die Stelle aber auch noch gar nicht durchgerostet.
Leider kann ich den Wagen dort wo er steht nicht abschleifen und lackieren, weil es Ärger mit Nachbarn und Vermietern gäbe. Man könnte das mit dem Abschleifen und Neulackieren aber recht zügig und kostengünstig über die Bühne bekommen, wenn man sich von mehreren Freunden helfen läßt. Ich werde es jedenfalls im Sommer (hoffentlich) so machen, daß wir mit 4 Leuten und 4 Winkelschleifern den Wagen an einem Tag blankschleifen und direkt grundieren. Und einen Tag später dann sandfarben Matt lackieren.

Ansonsten hat Peter Guthörl mit seiner Schwachstellenbeschreibung ziemlich recht. U.U sind bei mir auch B-2000 Differentiale verbaut. Der Wagen ist auf Einzelbereifung umgesrüstet. Die Reifen sind sehr groß 12.00 20. Das macht dem Wagen in Steigungen sehr zu schaffen. Unimog-Räder wären eine gute Alternative. Du siehst an der Schwachstellenbeschreibung auch daß ich schon viel an dem wagen gemacht habe.
Meine Adresse: rene.endress@zurich.com


 
Re: B522 AD
geschrieben von: anke (---.arcor-ip.net)
Datum: 15. Dezember 2003 19:02

hallo Julia,
Vermutlich hast Du mich heute abend versucht anzurufen? Mein Anrufbeantworter spinnt und hat Dir das Wort mitten in der Telefonnummeransage abgeschnitten. Versuchs doch bitte nochmal.
Viele Grüße
Anke

 
Re: B522 AD
geschrieben von: Bodo (---.60.dsl5.ip.foni.net)
Datum: 16. Dezember 2003 22:25

Hallo, Julia,

ich bin gerade bei einem B-555 zugange. Der 522 ist der kleinere Bruder.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß eigentlich bei unrestaurierten ursprünglichen Fahrzeugen wie meinem auch, die Bremsanlage auf den Schrott gehört. D.h. Beläge neu, Bremszylinder überarbeiten, sämtliche Leitungen neu und Zweikreisbremsgeräte einbauen , Kessel neu,
Bereifung neu, Felgen aufarbeiten, Felgenbänder, Schläuche , Decken neu .
Lackierung muß neu und vor allem das Innenleben der Türen überarbeitet.

Dann solltest du schauen, ob das Fahrzeug noch Holzträger hat .
Sind die im Eimer , wird es viel Arbeit...

Mit neuem Holz auf der Pritsche und fertig für die Wiederzulassung sind bei meinem Schiff so etwa 5000 Euro und meine Arbeit verbaut. Könnte ich nicht selber so viel machen, dann wären bestimmt noch mal 5000 ¤ dazugekommen.

Für einen Borgward lohnt sich das immer. Denke immer daran, daß diese Fahrzeuge im Wert nicht fallen im Gegensatz zum Neufahrzeug und ein neues Womo im ordentlichen Zustand bestimmt bei einem vielfachen landet.

Gruß Bodo

 


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