Hallo zusammen,

es geht ja nun mächtig in Richtung der ersten Einbauten in die aufgefrischte Karosse, Achsen und Motor stehen fertig da, aber es stellt sich noch die Frage nach dem Zustand des Getriebes, und hier bin ich wohl am ehesten unbeleckt. Den fehlenden Formsbeiträgen nach vermute ich mal, dass in den meisten Fällen einfach nur das nächste gebrauchte Getriebe "reingestopft" wird, bis halt eines vertretbar funktioniert.

Wer kann / konnte es besser? Soll heißen:
Welche Maßnahmen zur Vorab-Prüfung gibt es (oder auch nicht?!), untaugliche Exemplare schon im Vorfeld zu erkennen - oder hilft wirklich nur zerlegen?

Gruppe G - Getriebe hilft beim Montieren, aber sagt nichts über Maße und Toleranzen.

Weitere Frage: wer fährt ein überholtes Getriebe, ist damit zufrieden (!!) und wo wurde das gemacht? Natürlich stellt sich auch die Preisfrage!

Für Eure zahlreichen Beiträge vielen Dank!

ausgebaut lässt sich s tatsächlich am besten durch zerlegen prüfen !

ist ja aber auch net schlimm ... wenn s eh draussen ist;-) nur bitte penibelst ausgleichsscheiben usw wieder beim zusammenbau an die gleiche stelle bringen ! sonst hat man s kaputt repariert

ansehn lager auf leichten lauf prüfen ggf erneuern ...

ansonsten visuell prüfen auf verschleißspuren usw an schaltgabeln und dergleichen

stephan

Hallo Manfred,

sei froh das Du einen Borgward hast...

Ganz im Ernst. Die Lager im Borgigetriebe sind genormt und lieferbar und beim "Rest" schließe ich mich meinem "Vorschreiber" an.

Ölfingergruß
Stephan

Hallo Herr Eibl

Isabella: Wenn das Isabella Getriebe gewartet wurde, ist es ein gutes Getriebe. Schwachstellen sind der Ölverlust, die Synchronisierung und das Singen des dritten Ganges.
Aber Vorsicht bei einer Überholung kann man viel falsch machen, es ist nicht möglich das Getriebe ohne geeignetes Werkzeug zu zerlegen und zusammen zu bauen!
Ich schreibe einige Dinge, die man unbedingt machen sollte.
1. Hammer beiseite legen mit Presse arbeiten.
2. alle Teile auf Spiel, auch die Synchronringe messen
3. die Parameter in der Rep. Anleitung sind einzuhalten
4. im Deckel befinden sich Stahlwellen, die mit einem O Ring versehen sind !!!
Das Alu dehnt sich mehr aus als Eisen, dadurch tritt immer Öl oben aus
5. Retourgang abdichten
6. An der Antriebs-,. Haupt- und Vorgelegwelle verwende ich immer, einseitig abgedichtet
Lager!!
7. ordentliche Gehäusedichtmasse zu verwenden, ist heute kein Problem.
8. und jetzt kommt etwas ganz wichtiges: der Flansch sollte nach dem Zusammenbau
bearbeitet werden, habe das immer touchiert (bin Werkzeugmacher) aber ich
mache gerade eine Vorrichtung, um den Flansch nachzuschleifen, das ist ganzganz wichtig
für den ruhigen Lauf der Kardanwelle!!!!!!!!
Hoffe nichts vergessen zu haben

Solltest Du Zeit haben und es dir machen lassen wollen, so kann ich es dir richten, du musst
um die € 600.- bis 800.- rechnen; kommt auf den Zustand deines Getriebes an, es genügt oft die Synchronringe an den Schiebestücken zu vertauschen und nicht zu erneuern.

Schöne grüsse aus Wien
Peter Wallisch

Hallo
Die O Ringe in den Wellen müssen nachgerüstet werden.

Lg.Peter

Hallo Peter Wallisch,

vielen Dank für die Anleitung!

"Da kann man vieles falsch machen" ist genau der vermutete Punkt. Da würde ich schon lieber fachkundige Hilfe in Anspruch nehmen.

Wie läuft diese Nachbearbeitung des Flansches ab (der Begriff "touchiert" sagt mir leider nichts) ?

Frage: kann man dem dritten Gang zuhören, indem man das Getriebe ausgebaut fremdgetrieben laufen lässt?


An Alle: Wie sieht es hiermit bei etwas näher beheimateten Spezialisten aus - ich denke da z.B. an Stern- hat jemand Tips?

Gruß,

Manfred Eibl

Hallo Manfred, wenn ich so sagen darf

Im Prinzip läuft das folgendermaßen ab: das fertige Getriebe wird mit der
Montagevorrichtung senkrecht im Schraubstock eingespannt, dann wird eine
Messuhr zum Flansch justiert und bei Bedarf (es gibt auch einige, wo das nicht notwendig ist) wird mit der Nadelfeile am Flansch gefeilt, bis er klaglos läuft, ca +/- 0.02 mm .

Der Herr Stern ist ein sehr guter Freund von mir und ein profunder Fachmann.

Lg. Peter

OK, habe ich verstanden: es geht darum, einen evtl. Seitenschlag der Koppelfläche zu beseitigen.

Nochmals danke!

Die Führungen der Verbindung sind ja wohl so genau, dass es auch keinen Höhenschlag (exzentrisches Laufen der Kardanwelle) gibt !?

Das Thema ist ja hier anscheinend doch zum ersten Mal vertreten - also darf noch ein bischen geschrieben werden: raus damit!!

Eine wirklich gute Unterhaltung !
Leider kommt der Höhenschlag doch vor das ist der Grund warum
ich eine Schleifvorrichtung baue wenn diese fertig ist wird der Flansch
Aufgeweitet montiert und anschließend die Stirnfläche sowie Ansatz
auf Maß geschliffen.

Lg Peter Wallisch

Seitenschlag: Tellerfläche kippt aus der Ebene
Höhenschlag: Kreis der Verbindungsbolzen ist nicht exakt zentrisch zur Drehache bzw Drehachse von Abtrieb und Kardanwelle liegen (im Ergebnis) nicht auf einer exakten Linie.

Oder habe ich was falsch verstanden?

Was heißt "aufgeweitet montieren"?

Gruß,
Manfred Eibl

Hallo
Also wenn der Flansch noch demontiert ist, weitet man mit einem konischen Dorn
(damals unter WK 81 bekannt) den Ansatz nach außen auf, sodass der Durchmesser
für die Kardanwelle zu groß ist. Anschließend wird das Getriebe zusammen gebaut und
der Flansch überschliffen. Passung ist 47 Ø n6. übrigens die Werksnorm sagt +/- 0.015
Lg. Peter Wallisch

Verstanden!

Hallo Peter,

schön, dass du dich wieder einmal im Forum zu Wort meldest und Manfred offenbar gut helfen konntest! Wir beide hatten auch schon einmal miteinander korrespondiert – wegen des Nachbaus einer Abarth-Anlage aus Edelstahl. Da du auf meine weitere Nachricht gar nicht mehr reagiert hast, hat dir möglicherweise an meiner ersten Antwort irgendetwas missfallen, was ich aber ganz bestimmt nicht negativ gemeint habe. Mich interessiert, ob du eine originale Anlage verkaufen oder selbst die Nachfertigung organisieren würdest. Natürlich habe ich auch Verständnis, wenn du sagst, dass du deine Anlage nicht "vervielfältigt" haben möchtest, um einer der ganz wenigen zu bleiben, der heute noch so etwas fährt. Es wäre nett, wenn du mir antworten könntest.
Viele Grüße,

Peter

Hallo peter

Ich habe dir geschrieben schau mal nach

Lg.Peter

Hallo Peter,

Vielen Dank für deine freundliche Nachricht! Natürlich kannst du dir genügend Zeit lassen und mich bei Gelegenheit gerne noch einmal anschreiben.
Schönen Gruß,

Peter