Moin,

teuerster Borgward aktuell bei mobile. Zumindest für mich auch die ambitionierteste Preisvorstellung für einen P 100, die ich je gesehen habe... Kennt jemand das Auto?

[suchen.mobile.de]

Wenn die Angaben passen, dann muss er ja irgendwo im Museum o.ä. gestanden haben.


Gruß aus Münster/Westfalen

Dirk

Wow, das ist ein stolzer Preis aber auch ein super toller Wagen



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.02.12 14:53.

Hallo,

dass Fahrzeug kenne ich auch nicht.

Aus 1. Hand.... es steht jedenfalls bei einem Hündler, der sicherlich ein riesiges Geschüft erwartet.
Vielleicht macht er es ja sogar. Es muss nur der richtige (der keine Ahnung hat) kommen. Interessant ist auch, dass der P100 teurer ist wie ein 300er Adenauer, den der Verkäufer auch im Angebot hat.

Der Preis ist total daneben.
Ich konnte vor 3 Jahren einen komplett- und zu 100% restaurierten P100 für 35.000 Euro bekommen. Das Geld war das Fahrzeug auch Wert und die tatsüchlichen Restaurationskosten lagen weit darüber. Trotzdem ist das Fahrzeug für den Preis nicht weg gegangen.

Bei diesem Fahrzeug spielt natürlich die Originalitüt ein Rollen.
Trotzdem hat der Zahn der Zeit genagt und gerade bei einem P100 sind Verschleiüteile zum einen schlecht zu bekommen und wenn, auch nicht billig.

Für einen Multi, der mit seinem Geld nicht weiü wohin und das Fahrzeug noch nicht einmal fahren will, genau das Richtige.
Den kann er dann in seine Sammlung stellen, neben seine anderen tollen und einzigartigen Exemplare und sich den Kram solange ansehen bis sich das ganze irgendwann biologisch erledigt hat.

Schade eigentlich!

Schün würe es, wenn dieses wirklich schüne Fahrzeug zu einem fairen Preis angeboten- und auch verkauft würde.
Dann beküme die Menschheit es vielleicht auch mal zu sehen und verschwindet nicht auch, wie so viele andere in der Versenkung.

Wünsch noch einen schünen Sonntag

Gruü

Joachim




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.02.12 15:45.

Einerseits: mach' mal alles neu und von vorne beim P100 - und Originalität ist durch nichts zu ersetzen.
Andererseits aber 75tsd: die spinnen, die Römer!
.. und bei dem Dresdener Exemplar letzthin auf eBay für 19.5' hat's auch beim 4. Anlauf nicht geklappt.

Im Ernst, man darf gespannt sein und dem Auto wünschen, dass es nicht nur in irgendeiner Sammlung verschwindet.

Manfred

Einfach ein traumhaftes Auto mit einer unglaublichen Geschichte ( so sie denn stimmt).
Den erzielbaren Preis wird auch hier -wie immer- am Ende der Markt bestimmen.

Wünsche noch einen schönen Sonntag

Bernd

Tja, liebe Leute, der Stoff der Sitze ist schon mal nicht so "original": Ab Werk gab es nur unifarbene Bezüge (in gewöhnungsbedürftigen Farben) ... Nachdem ich die bei Herrn Schökel & Herrn Falk in den Katalogen gesehen hatte, habe ich mich dann auch entschlossen, den "Isabella-Stoff" mit den großen "B's" bei meiner gerade fertigen Restauration zu nehmen. Entweder der damalige Käufer dachte auch so oder da will uns einer ein hübsches "Fake" unterschieben.
LG, Rainer Borgwardt aus Seevetal.

Hallo Joachim,

Weißt du denn, was aus dem P100 für € 35000.- geworden ist? Wurde er später verkauft oder steht das Angebot noch immer? Ein Vergleich dieser sehr unterschiedlichen Angebote wäre einmal interessant.
Viele Grüße,

Peter

Hallo Peter,

dass ist schon ein paar Jahre her und das Auto ist auch irgendwann verkauft worden.
Wo es hin gegangen ist, weiß ist nicht.
Auf jeden Fall war das Fahrzeug sein Geld auch Wert.

Ein Originals Fahrzeug wie dieser P100 ist natürlich was ganz besonderes.

Aber auch hier sollte der Preis stimmen, da mit hoher Wahrscheinlichkeit im Laufe der Zeit einiges investiert werden muss, denn 51 Jahre ist eine lange Zeit und nicht jedes Material hält ewig.

Ich weiß wovon ist rede. Meine Arabella ist auch noch Weitgehends Original. Trotzdem ist sie total zerlegt worden und die maroden Teile wurden erneuert. Das Fahrzeug hat keinen Rost, aber einen Hohlraumschutz. Auch der Lack ist der alte. Wo es nötig war wurde er beigearbeitet. Die Sitze wurden neu aufgepolstert weil sich alles in Wohlgefallen auflöste. Die alten Bezüge wurden anschließend wieder aufgezogen. Das ist nur eine kurze Darstellung der Arbeiten die gemacht wurden.

Ich schätze das all diese Arbeiten auch auf den P100 zukommen werden, wenn man das Fahrzeug wieder nutzen will.
Aus dieser Sicht liegt der Anbieter meiner Meinung nach mit seinem Preis total daneben.

Aber, versuchen kann man es ja.

Gruß
Joachim

PS: zum Thema 1. Hand.

[janzen-klassik.de]









1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.03.12 17:33.

Ist ja fetzig,

von einem Händler zum anderen, und der meint er kann es noch besser und haut gleich noch'n paar Tausender drauf!

Manfred

@Borgi_2008

stimmt, habe meine Liste befragt und denke der Grund ist der, das es für die Außenfarbe, offensichtlich Felsgrau, nur eine Polsterfarbe gab, Aida, sprich durchweg Braun. Eine wie ich finde grausige Zusammenstellung. Das hat dem Vorbesitzer wohl auch mißfallen.
Die Sitzeinfassungen konnten allerdings beim P 100 bei einer von nur 3 unifarbenen Polsterfarben mit mittelgrau abgesetzt werden. Die Türplatten wurden dann auch schwarz/mittelgrau. Diese Absetzfarbe ist jedoch an diesem Exemplar auch zu hell. Das schmälert aber meiner Meinung nach nicht die Erscheinung des Fahrzeugs, sondern dürfte eher die übertriebene Preisvorstellung auf der Grundlage "komplett Original" nach unten korrigieren.Trotzdem schickes Dickschiff.

Gruß

B. W.

Hallo Joachim,

Schönen Dank für deine ausführliche Stellungnahme! Da sich der Wagen offensichtlich trotz des astronomischen Preises sehr bald verkaufen ließ und auch das zweite Angebot erfolgreich war, müssen wir wohl ein wenig umdenken, was den Marktwert unserer Fahrzeuge betrifft. Ein unberührter Originalzustand, der eine wahrhaft katalytische Auswirkung auf die Preisentwicklung hat, kann dabei natürlich nie ganz wörtlich genommen werden. Man stelle sich vor, die Bremsschläuche wären tatsächlich noch original: Bei der Undurchlässigkeit nach über einem halben Jahrhundert hätten sie bei der TÜV-Abnahme keinerlei Chancen mehr. Die erforderlichen Wartungs- und damit verbundenen Austauscharbeiten müssen natürlich durchgeführt worden sein, was angesichts der Beschreibung auch erfolgt sein dürfte, denn das Fahrzeug wurde doch beim ersten Mal mit frischem TÜV angeboten. Ansonsten hat natürlich auch an diesem stets gut behüteten Exemplar der Zahn der Zeit seine Nageprozeduren verübt: Auf einem der Bilder erkennt man deutlichen Rost am inneren Querstreben der Motorhaube sowie am Luftfilter; wie mag es dann wohl in den Hohlräumen aussehen? Von Versiegelung ist nichts zu lesen. Außerdem ist die originale Fußmatte auf der Fahrerseite bereits durchgescheuert. Das sind sicher alles keine Großprobleme, aber man muss sich darum kümmern. Ein Foto vom Unterbo-den fehlt und man muss nicht lange raten, warum.
Somit ergibt sich wieder einmal die Kernfrage, ob denn garantiert originaler Flugrost den Ver-kaufspreis anhebt oder eine fachgerechte Beseitigung nicht doch als erlaubter und willkomme-ner Eingriff in die Originalität anzusehen ist, wozu auch ich tendieren würde.
Ob nun der kalkulierte und bezahlte Preis gerechtfertigt ist oder nicht, wird stets Ermessenssa-che bleiben und von den Gesetzen der freien Marktwirtschaft bestimmt werden. Nach unserer Erfahrung wechselt heute ein P100 in Zustand 3- für etwa € 18 000.- den Besitzer und wird wahrscheinlich kaum mehr Zustand 1 erreichen, weil die Ersatzteilversorgung katastrophal ist und dieser Wagentyp bereits Trends zum „Wegwerfauto“ aufweist – beispielsweise die Gürtel-leisten, die nur noch angedrückt sind und sehr leicht rettungslos verbiegen, wenn sie zur La-ckierung abgenommen werden sollen; solche Überraschungen lassen eine Restaurierung leicht zum Alptraum werden. Ein Wagen, bei dem dagegen nur noch ein paar Nacharbeiten erforder-lich sind, erleichtert den Weg zur Perfektion so entscheidend, dass ein hoher Preis durchaus gerechtfertigt erscheint, was das Marktverhalten ja auch deutlich gezeigt hat. Ob nun ein Preis angemessen, hoch oder „verrückt“ ist, lässt sich schwer mathematisch bestimmen, sondern wird einzig und allein vom Markt und dessen Dynamik entschieden.
Ein Versuch der Kalkulation könnte beispielweise folgendermaßen aussehen:
Der hier diskutierte Wagen ist 1960 mit seiner Sonderausstattung (Radio, Sicherheitsgurte) für etwa DM 13 000.- als Neuwagen verkauft und sieben Jahre lang – mäßig – benutzt worden. 1967 hätte man ihn vielleicht noch zu einem geschätzten Restwert von DM 7000.- veräußern und den Erlös langfristig mit durchschnittlich 7% anlegen können. Daraus wäre bis heute durch Zins und Zinseszins ein Betrag von € 7000 * 1,07**45 / 1.95583 = € 75 168,68 erwachsen. Be-rücksichtigt man außerdem den Seltenheitswert eines solchen Liebhaberstücks, kommt man auf weit über € 100 000.- bei noch nicht einmal einkalkulierten Kosten für fachgerechte Unterbrin-gung und Standwartung. So gesehen wäre die zugrunde gelegte Preisvorstellung fast noch ein „Schnäppchen“ gewesen. Sicher basiert diese Kalkulation auf vielen Annahmen: So hätte man 1967 bei einem gut erhaltenen P100 vielleicht sehr lange auf einen Käufer mit der Bereitschaft warten müssen, nach sieben Gebrauchsjahren noch knapp den halben Neupreis zu bezahlen; außerdem ist der sich auf die Rendite mindernd auswirkende steuerliche Aspekt der fiktiven Geldanlage noch nicht ins Kalkül eingegangen.
Wahrscheinlich wurde das Objekt noch lange nicht zum letzten Mal angeboten und es bleibt interessant, wann die magische Grenze von € 100 000.- durchbrochen werden wird.
Viele Grüße,

Peter



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.03.12 05:49.

Hallo Peter,

alles ist möglich!
Wenn einer 100.000 Euro zahlt.... von mir aus gerne.
Auch 200,000.... wenn es sein muss.

Durch das Internet wird das Fahrzeug weltweit angeboten
und es gibt vielleicht Leute, die fragen nicht nach Geld.

Für mich sind das aber immer noch die Ausnahmen!

M.E liegt der Preis realistisch betrachtet total daneben. Die Gründen habe ich bereits erwähnt. Das soll aber nicht heißen, dass der Händler sein Geschäft nicht machen kann- und das Fahrzeug für das Geld nicht verkauft wird.

Für mich sieht das Ganze sehr nach Spekulation aus. So wie es sie in der Vergangenheit mit sehr seltenen und guten Fahrzeugen öfters gegeben hat. Jeder meint er könne noch mehr herausschlagen.

Für die Fahrzeuge ist es meistens nicht gut und sie verschwinden irgendwann.

Es wurde vor Jahren ein sehr schöner und guter Lloyd Cabrio für 50.000 Euro mehrfach angeboten. Ob es denn noch gibt oder ob er verkauft wurde….ich weiß es nicht.
Wie viele Autos aus der Szene sind schon verschwunden. Teilweise sind sie über zig Händler gegangen. Jeder wollte das große Geld damit machen. Teils ist es gelungen, teils sind sie darauf sitzen geblieben. In der Regel sieht man die Fahrzeuge nicht mehr weil sie bei irgendwelchen Leuten landen, die ihre Sammlung damit aufgefüllt haben.

Das kann man aber nicht ändern oder aufhalten sondern nur bedauern.

Dennoch hoffen ich, dass dieser schöne P100 vielleicht doch einen würden Besitzer findet der ihn als „Fahrzeug“ betrachtet und auch so nutzt , so dass ihn noch viele Menschen zu sehen bekommen.
Das wiederum wäre bei einem realistischen Preis viel wahrscheinlicher. Wo der nun liegt... kann ich Dir auch nicht sagen, da ich auch nur die Bilder gesehen habe.
Was mich aber mal interessieren würde wäre ein Gutachten von einem vereidigten Sachverständigen, der sich mit so einem Fahrzeug auskennt.
Aber ich glaube, daran hat der Händler kein Interesse.

Gruß
Joachim





4 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.03.12 15:34.

"Aber ich glaube, daran hat der Händler kein Interesse", ist doch sicherlich eine Vermutung.

Auch der Wunsch, dieses Fahrzeug wieder auf der Straße zu sehen. Ich habe trotzdem Bedenken, ob es nicht besser wäre, so eine, wenn es stimmt, weitestgehende Originalität nicht doch lieber in ein Museum zu stellen.

Wenn der Wagen einen Unfall erleidet, schade drum. Vor wenigen Jahren hat ein Kollege seinen P100 mal eben angeeckt. Er hatte wohl die Ersatzteile, aber eine mindestens Teillackierung war wohl unumgänglich.

Ich finde jede Variante ok, von mir aus kann der Verkäufer Ihn auch behalten.

beste Grüße

Hartmut_STA

Hartmut_STA schrieb:
-------------------------------------------------------
> "Aber ich glaube, daran hat der Händler kein
> Interesse",

Glauben heißt nicht wissen! (ich kenne den Händler nicht also kann ich es auch nicht wissen. Du liegst also mit meiner "Vermutung" richtig.)

In der letzten Auto Bild Klassik (wo unter 20 tolle Typen mit tragischem Schicksal auch ein Bericht über eine originale Arabella de-Luxe zu lesen ist), ist unter "3000 Old- und Youngtimerpreisen" ein P100 im Zustand 2 mit 25.600 Euro aufgeführt.

Gruß

Joachim




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.03.12 11:03.