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Das Borgward-Forum
„Der ganze Stolz von Unterwurmbach“: neue Bildergeschichte unter www.borgward-presseabteilung.de
geschrieben von: Jörg Lemcke (---.pool.kielnet.net)
Datum: 29. März 2011 11:16

Liebe Freunde und Interessenten der Borgward-Gruppe,

wie Lloyd die Volksmotorisierung in der deutschen Provinz voranbrachte, wird bei einem neuen Bild der Reihe „Borgward-Bilder erzählen“ lebendig.

Viele Grüße aus Kiel

Jörg Lemcke
www.borgward-presseabteilung.de

 
Re: „Der ganze Stolz von Unterwurmbach“: neue Bildergeschichte unter www.borgward-presseabteilung.de
geschrieben von: Miko (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 29. März 2011 22:09


Hallo zusammen!

Ein hervorragendes Dokument automobiler Zeitgeschichte!

Auch ich lebe in einer Kleinstadt und hatte vor ein paar Jahren das Glück, die Firmenchronik des ehemals ortsansässigen Lloyd-Händlers einsehen und kopieren zu dürfen, bzw. ein paar gesellige Abende mit dem damaligen Inhaber zu verbringen und habe mir von ihm die Geschichten aus der guten alten Zeit erzählen lassen.

Da hielt ich dann den originalen Kaufvertrag eines Alexander Frua, der an einen Endkunden in Köln ging, in der Hand; konnte die Bilder vom zaghaften Wachstum des Betriebes betrachten, der dann kurz nachdem der Händlervertrag mit Borgward (stolz wird der erste "Isabella-Vorführwagen" auf einem Foto präsentiert) das Angebot von Lloyd nach oben abrunden sollte, den bitteren Konkurs des Mutterhauses miterleben musste und dann zu NSU auswich, um schliesslich (auch heute noch) die Marken aus Wolfsburg und Ingolstadt zu vertreten.

Blickte auf die Zeilen, wo stolz auf die Eröffnung jener ersten Lloyd-Agentur im Nachbarörtchen verwiesen wurde, in der ich selbst heute meinen Arbeitsalltag als Serviceleiter verbringe (und auf die selben mit Mosaik-Steinchen beklebten 50er-Jahre Säulen blicke, wie Generationen meiner Vorgänger es schon taten, nur die Arbeitspreislisten von Lloyd wollen nicht so recht zu unseren aktuellen Stundenverrechnungssätzen passen...).

Kurzum: Es ist herrlich, sich die gute alte Zeit um die Nase wehen zu lassen.

Und manchmal, aber nur manchmal, da steht draussen auf dem Parkplatz einer meiner kleinen Lloyds zwischen den ganzen modernen Boliden mit Einparkautomatik und Sprachsteuerung. Und dann kommt ein älterer Herr herrein, vielleicht schon deutlich über achtzig, Kunde bei uns, so lange er denken kann, sieht den kleinen Lloyd und gerät ins Schwärmen und erzählt, wie das damals doch so war. Und mit ganz viel Glück gesellt sich dann noch der Herr dazu, der zwar schon seit fast fünfzehn Jahren pensioniert ist, aber bis dahin über vierzig Jahre als Verkäufer in unserem Hause tätig war und voller Freude ausruft: "Ach kuck mal: Mein erster Vorführwagen!"

Wir sollten diese Situationen geniessen! Lange wird es sie nicht mehr geben, die echten Zeitzeugen.

Wenn Ihr einen trefft, sprecht mit ihm! Nichts ist so wertvoll, wie das, was er uns über unser Hobby erzählen kann.

Ein wenig in Pathos schwelgend winkt mit der Zweitaktfahne,

...der Rainer.

 
Re: „Der ganze Stolz von Unterwurmbach“: neue Bildergeschichte unter www.borgward-presseabteilung.de
geschrieben von: stephan (---.159.230.88.93.schnellimnetz.de)
Datum: 30. März 2011 07:02

schön geschrieben !

mich hat auch ein wenig wehmut gepackt ...

mein vater war auch lloyd händler in der schönen kleinstadt hassfurt ..und ich bin mit den dingern gross geworden !

allerdings hatten wir grade zum niedergang der marke neue "ausstellungshallen" gebaut und dadurch ging das unternehmen direkt mit borgward pleite ...

nichts desto trotz schau ich mir ab und an alte bilder an und erfreu mich immer wieder an den "schätzen" dieser zeit. wenn ich in die halle geh und sie einmütig nebeneinander stehen seh

stephan

 
Re: „Der ganze Stolz von Unterwurmbach“: neue Bildergeschichte unter www.borgward-presseabteilung.de
geschrieben von: Miko (---.bergland-gruppe.de)
Datum: 30. März 2011 10:35

Hallo zusammen!

Natürlich geht´s mir genau so, wenn ich sie alle bei mir zu Hause nebeneinander stehen sehe: die 50er Jahre blicken mir durch die rosarote Brille entgegen.
Aber man darf natürlich auch nicht vergessen, dass das Wirtschaftswunder für viele Betriebe nicht immer so ganz von alleine passierte.
Ich lese in der Firmenchronik sehr oft den Satz "...aber die Jahre waren bestimmt nicht einfach..."!
Viele Entbehrungen und hoher menschlicher Einsatz waren notwendig, um den Aufschwung herbeizuführen.
Erst gestern las ich in der Tageszeitung die Todesanzeige einer Familienangehörigen des früheren Lloyd-Händlers. Dort stand der Satz geschrieben: "...an Dich selbst dachtest du stets zuletzt"!
Ich glaube das sagt alles.

Beste Grüße,

Rainer

 


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