Borgward-Triebwagen auf Sylt
geschrieben von: Peter Guthörl (---.proxy.aol.com)
Datum: 02. September 2004 18:55
Hallo zusammen,
hatte im Urlaub die Gelegenheit mich ein wenig mit den Leichttriebwagen der ehemaligen Sylter Inselbahn zu beschäftigen.
Bekanntlich wurden dafür ja B 4000 Fahrgestelle verwendet.
Nun einige Fragen dazu, vielleicht hat der ein oder andere ja noch ein paar Infgos für mich (ich meine natürlich für's Forum):
1. Achsen (I)
Vorm Westerländer Bahnhof steht ein Achspaar als Denkmal. Die Vorderachse ist eine (damalige Neufertigung) einer Starrachse, unter Verwendung der original Radnaben (aber ohne Bremse).
Die Hinterachse scheint die Originalachse zu sein, ebenfalls unter Verwendung der original Radnaben, vobei die Achse mir sehr schmal vorkommt (Schienenspurweite 1000 mm). Laut Rep-Anleitung hatte der B 4500 eine Spurweite hinten von ca. 1600 mm.
Weiß jemand, ob es sich hier um Spezialachsen handelt ? Die Steckachsen müßten ja dann ebenfalls kürzer sein.
2. Achsen (II)
Laut Stöver [1] war die Hinterachse innen und außen gelagert. Die Außenlagerung ist bei der Westerländer Denkmals-Achse nicht mehr vorhanden.
Wie war der Achsschenkel für die Außenlagerung befestigt ? An der Steckachse oder an der Radnabe (zusammen mit den Radschrauben) ?
3. Bremse
Das in [1] dargestellte Bremsschema, läßt nich erkennen, ob es sich hierbei um ein LKW-(Einleitungs-) Bremse handelt oder um eine klassische Eisenbahn-Bremse (mit Hauptluftleitung). Fakt ist, daß auch mitgeführte Waggons mitgebremst wurden und das in die Bremsleitung direkt die Notbremsen (Entlüftung der Bremsleitung) eingebunden war. Für die Variante klassische Eisenbahnbremse spräche vielleicht der Hinweis, daß ein Knorr V60 Kompressor zum Einsatz kam. Für die LKW-Bremse spräche das fußbediente Bremsventil.
4. Fahrzeugzusammenstellung
Beim Vergleich verschiedener Fotos fällt auf, daß sich die Fahrzeugbezeichnung (LT1 - LT5) offensichtlich nur auf den Wagen (Auflieger) bezog - dort war die Bezeichnung auch angeschrieben. Die Zugmaschinen wurden offensichtlich auch hin und wieder getauscht. Dies fällt auf, da es eine Zugmaschine mit Dachluke gab (stammte wohl aus einem KatS oder BGS-Los), diese war sowohl mit dem LT 2 und dem LT 3 gekuppelt.
5. Sattelkupplung
Laut [1] kam eine "Jumbo-Kupplung" zum Einsatz.
Ist das eine (damals) gebräuchliche Sattelkupplung ?
6. Verbleib
Laut [1] wurde der LT 4 1971 an die IHS in Geilenkirchen abgegeben.
Wer steckte hinter IHS ? Ist das der gleiche Triebwagen, wie er wohl noch im Strassenbahnmuseum Hannover existiert ?
Ich gebe zu, viele (schwierige ?!) Fragen, aber meistens gibt es ja immer noch irgendwo einen, der noch was weis.
Schon mal herzlichen Dank und beste Grüße
[1] Hans Jürgen Stöver, Sylter Inselbahn II, Leichttriebwagen und Draisinen, Wenningstädt 1989, Eigenverlag, ISBN 3-927 897-38-8