Re: Werkstatt für Borgward Isabella bei Remagen
geschrieben von: Peter (---.nsn-inter.net)
Datum: 11. September 2007 07:05
Hallo Helmutkoewi,
die Suche nach der richtigen Werkstatt für einen wertvollen Klassiker will prinzipiell genauso gut bedacht sein wie die Suche nach dem richtigen Ehepartner. Dabei ist zunächst zu unterscheiden, ob man ein reines Restaurierungsobjekt hat, an dem fast nichts mehr in Ordnung ist und somit auch nicht mehr viel verdorben werden kann, oder ein Fahrzeug, das bereits zum Zeitpunkt der Anlieferung einen gewissen Wert darstellt und möglicherweise kostbare Teile trägt, die jemand gegen schlechtere austauschen könnte. Im ersten Fall kann man es im Grunde mit fast jeder Werkstatt versuchen, sofern man sich vorher genau über die Kosten abspricht und dies auch schriftlich festhält. Im zweiten Fall kann man dagegen gar nicht vorsichtig genug sein. In dem Beitrag "Vorsicht vor zu hoch gestellten Erwartungen" vom 06.10.2005 wurden bereits einige der Begebenheiten geschildert, mit denen man sich dann plötzlich konfrontiert sehen kann.
Wenn also in 120 km Entfernung eine gute und ehrliche Werkstatt ist, soll man diese auch nehmen und nicht irgendeinem "Hinterhofpfriemler" in der Nähe sein kostbares Fahrzeug anvertrauen, nur weil dieser verspricht, alles zu können. Das Gefühl kann sehr täuschen, denn jeder, der beruflich mit Autos zu tun hat, zeigt zunächst eine gewisse Begeisterung, wenn er einen Oldtimer sieht. Wichtig ist, ob er sich mit der alten Technik auskennt und vor allem, ob er gewillt ist, saubere und sorgfältige Arbeit zu leisten. Ein Indiz ist manchmal die Werkstattumgebung: So wie man nicht gerne in einem Gasthaus einkehren wird, das bereits außen schmierig und verwahrlost aussieht, sollte man seinen Wagen auch keiner Werkstatt anvertrauen, in der die Arbeitsfläche ein Chaos ist und das sonstige Ambiente einem schlecht gepflegten Schrottplatz gleicht. Sicher wird auch in schmutzigen Küchen manchmal gut gekocht, aber dies ist und bleibt die Ausnahme.
Ganz wichtig ist, dass eine saubere und geschützte Unterstellmöglichkeit gegeben sein muss. Ein guter Wagen darf auf keinen Fall draußen im Hof, unter einer Plane an der Hauswand oder in der Ecke einer Werkhalle abgestellt werden, wo ständig andere Arbeiten verrichtet werden und irgendwann etwas dagegen fliegen muss, was dann natürlich niemand gewesen ist.
Viele Grüße,
Peter