Re: Lackierung coupe
geschrieben von: Peter (---.mch.sbs.de)
Datum: 20. Juli 2005 07:21
Guten Morgen Volker,
dein Wunsch nach einer Lackierung, die gut und günstig ist, erscheint verständlich, ist aber leider in sich ein Widerspruch: Wenn eine Lackierung gut sein soll, was bei einem Isabella Coupé auch wirklich Sinn macht, müssen nach der Demontage sämtlicher Anbauteile sowie der Scheiben (Abdecken gilt als pervers) umfangreiche Ausrichtarbeiten zur perfekten Glättung der zu lackierenden Flächen vorgenommen werden. Anschließend werden – hoffentlich nur noch kleinste – Unebenheiten sorgfältig verspachtelt und nach dem Auftragen des Füllers muss das ganze Fahrzeug in mehreren Arbeitsgängen mit Nassschleifpapier bearbeitet werden, denn man würde nach dem Lackauftrag sonst jede einzelne Schleifriefe sehen. Dies alles ist immer noch reine Handarbeit und eine maschinelle Bearbeitung liefert allenfalls nur mäßige Ergebnisse. Der eigentliche Lackauftrag muss in einer gepflegten Kabine möglichst staubfrei erfolgen und anschließend sind die – dann wohl seltenen – Staubeinschlüsse herauszupolieren. Diese hohe Anzahl von Arbeitsstunden leistet niemand umsonst oder für einen symbolischen Betrag. "Günstig" erscheinen höchstens Pfuschlackierungen für den "ersten Blick"; um diese anschließend wieder abzuschleifen und die Sache dann richtig zu machen, entstehen jedoch weitere Kosten. Was anfänglich günstig erscheint, ist also letztlich oft am teuersten.
Ich würde bei dem Vorhaben den Schwerpunkt auf "gut" legen und die Lackiererei danach auswählen, wie die Arbeiten an den dort stehenden Kundenfahrzeugen ausgefallen sind. Ein seriöser Betrieb sagt einem auch, wann so ein Fahrzeug fertig gestellt ist, so dass man einen Blick darauf werfen kann. Nicht sinnvoll ist es, den persönlichen Wagen des Chefs zu begutachten, da an diesem als Vorzeigeobjekt meist nach ganz anderen Sorgfaltskriterien gearbeitet wird, als an dem Objekt eines Kunden, der wohl so bald keinen weiteren Auftrag mehr bringen wird.
Abraten würde ich unter allen Umständen, von Hinterhoffirmen, die ohne Rechnung arbeiten, da man dann nicht die geringsten Reklamationsrechte hat, wenn beispielsweise nach ein paar Wochen Blasen kommen.
Viele Grüße,
Peter