Re: Isabella Coupé Bremse wurden heiß und Entlüften
geschrieben von: pk.bremen (---.pools.arcor-ip.net)
Datum: 08. Mai 2008 00:34
Tach zusammen,
ich denke auch, dass das an aufgequollenen Bremsschläuchen liegt.
Die Isabella-Bremse ist eine Spitzenkonstruktion, weil der Ing. Arning, der die um 1953 konstruierte, einen Fehler in den Teves-Konstruktionsbüchern entdeckte und den erstmalig bei der Isabella beseitigte. Und normalerweise ist die Isa-Bremsanlage so ausgelegt, dass man sie bei entsprechender Pedalkraft locker zum Blockieren bekommt.
Wenn man nie eine Blockierbremsung machen würde, hätte niemand das ABS erfunden. In Paniksituationen haut fast jeder Fahrer voll in den Anker (sonst könnte die Polizei auch nicht die Bremsspuren auswerten). Das ist auch gut so, weil Fahrzeuge ohne ABS mit blockierten Räder einen recht kurzen Bremsweg hinbekommen (manchmal kürzer .
In 90 % aller Fälle bricht das Fahrzeug dabei garantiert nicht aus. Es geht einfach geradeaus auf das "Ziel" los. Lenken nützt nichts mehr, weil bei blockierten Rädern keine Lenkkräfte übertragen werden. Die hohe Kunst des Fahrens: vor dem Aufprall Bremse lösen und weglenken. Da das nur gut geschulten und viel erfahrenen Fahrern gelingt, gibt es halt ABS. Damit kann man trotz Vollbremsung lenken, weil die Räder drehen und Lenkkräfte übertragen.
Alle Autos ohne ABS, also auch die Isabella, fangen nur bei einer Vollbremsung an zu schleudern, wenn eine einseitige Glätte vorhanden ist: Seitenstreifen Laub, Matsch (rechte Räder), Straßenmitte trocken (linke Räder). Dann gehts bei Vollbremsung ab wie Schmidts Katze (solange die Bremse nicht gelöst wird, sozusagen rotierend in gerader linie auf das Hindernis zu. Bremse lösen = schleudern in nicht vorhersehbare Richtungen).
Neulich las ich von einem Sicherheitstraining für Oldtimer-Fahrer. Dort kann man das alles "erfahren" und ausprobieren.
Sorry für den langen Text.
Viele Grüße aus Borgward-City
pk