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Das Borgward-Forum
Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: SchwedenHansa (---.ewe-ip-backbone.de)
Datum: 18. Dezember 2008 23:21

Hallo Schraubergemeinde!

wie wahrscheinlich die meisten von euch, bin ich auch im Abo der Markt. Ich habe den Bericht über die Fahrzeugrestaurationen in Berlin bzw die Gedanken über Originalität geradezu verschlungen. so habe ich bisher nicht über das Thema restaurieren nachgedacht... Wobei mir ein Fahrzeug mit schöner Patina schon immer wesentlich lieber war. Meiner Meinung nach darf und muss ein Fahrzeug aus seinem Leben erzählen können. Leider kann mein Hansa nicht mehr aus seinem Leben erzählen. Er war viel zu schlecht um derart behutsam gerettet werden zu können.

Ich möchte nun hier einmal in die Runde fragen. Was haltet ihr davon? Muss ein Fahrzeug immer "besser wie neu" sein? Seht ihr das Bewahren im Vordergrund oder eher den Fahrspaß mit etwas, dass sich aus der Masse der Fahrzeuge abhebt? Ist ein neu erbautes Isabella Cabrio ein Oldtimer? wie sieht es mit dem ehemaligen Zivilschutz / BGS LKW aus der nun als Pritschenwagen einer Spedition unterwegs ist? ...


Aber nun möchte ich die Meinung der Forumsnutzer hören! yawning smiley)

Ölfingergrüße
Stephan

 
Re: Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: Aral-Bert (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 18. Dezember 2008 23:54

@ Stepfan ,

der Artikel in der MARKT beschreibt auch EXTREME Restauratoren , die das Fahrzeug nicht
mehr im Verkehr bewegen wollen --- "a kind of art" für´s Museum , für immer !!!
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Legt man sein Ziel auf`s Automobil mit H-Kennzeichen , schreibt der Gesetzgeber klare
Regelungen vor ...
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Zugegeben , da bewegt man sich teilweise auf "dünnem" Eis und appelliert an den Spielraum des Sachverständigen Dipl.-Ing. ...
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Wo hört Patina auf , und fängt "Verbraucht" (MÜLL) an ?

Der tägliche KICK in meiner Werkstatt , Du kennst unsere Grundeinstellung zum Automobil ... macht einsam in der Borgward - Lobby !!!
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Das Feedback aus dem BORGWARD-Forum (allgemein für Chrom,Glanz und Leder bekannt) , würde mich auch interessieren !

Gruß aus der Nachbarschaft mit "Patina" als Ziel ,
Aral-Bert




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.12.08 00:24.

 
Re: Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: Peter (---.nsn-inter.net)
Datum: 19. Dezember 2008 10:44

Liebe Borgwardfreunde,

Zum Thema "Restaurieren" wird es immer unterschiedliche Ansichten geben. Jemand, der ein heruntergekommenes Schrottstück verkaufen will, sagt gerne zu einem Interessenten: "Beachten Sie die schöne originale Patina, die zu einem alten Fahrzeug doch einfach irgendwie gehört!" Oft übernimmt der Interessent, nachdem er zum Käufer geworden ist, sogar diese Einstellung, was psychologisch verständlich ist, denn er will keiner sein, dem für viel Geld ein minderwertiges Objekt angedreht worden ist.
Sehen wir die Situation nun einmal aus einer anderen Perspektive, indem wir uns vorstellen, dass bei einer Haushaltsauflösung irgendwo Borgwardteile aufgetaucht sind und der mit der Veräußerung beauftragte Hausmeister, der in diesem Fall keinerlei Fachwissen habe, sich die Sache leicht macht, indem er sagt: "Jedes Teil kostet hundert Euro." Wenn wir ankommen, ist bis auf zwei Teile bereits alles verkauft. Zu haben sind lediglich noch zwei Kofferraumgriffe: Der eine wirkt makellos neuwertig, während der andere in Form von zahlreichen Pickeln und Chromablösungen die besagte "schöne Patina" aufweist. Welchen werden wir wohl für unsere hundert Euro erwerben?
Somit ist eigentlich klar, dass bei einer Restauration grundsätzlich der neuwertige Zustand angestrebt wird. Natürlich muss man in vielen Fällen auch Kompromisse eingehen - beispielsweise wenn es bei der Realisierung der makellosen Perfektion zu Budgetüberschreitungen käme, die nicht zu verkraften wären. In so einem Fall ist man natürlich froh, wenigstens ein Fahrzeug zu haben, das funktioniert. Es soll sich nur keiner nach der alten Fabel vom Fuchs mit den Trauben selbst beschwindeln, indem er sagt: "Ich will ja gar keine Perfektion; Patina ist doch viel schöner."
Da es heute trotz aller Krisen recht viele Fahrzeugeigner gibt, für die sich eine gute Restauration durchaus verwirklichen lässt, hat sich neben den bisherigen Zustandsniveaus "noch vorhanden", "noch funktionsfähig", "restauriert mit verbliebener Patina" und "restauriert ohne erkennbare Patina" noch der Zustand "unberührt" etabliert. Dabei handelt es sich um ein Fahrzeug, an dem nach der Erstauslieferung noch keinerlei technische und optische Eingriffe vorgenommen wurden. Um so etwas zu besitzen, muss man einen Neuwagen erwerben und diesen mindestens drei Jahrzehnte lang gut geschützt aufbewahren. So etwas wird sich für die Marke Borgward heute kaum finden lassen. Wohl aber kenne ich Leute, die sich beispielsweise einen VW Käfer der letzten Serie "ultima edicion" in die Garage gestellt haben und diesen lediglich wie ein Kunstobjekt gelegentlich ansehen. Andere ordern einen Neuwagen gleich zweimal und stellen das eine Exemplar in ihr Privatmuseum, während sie mit dem anderen gelegentlich fahren und Abnutzungen daran in Kauf nehmen.
Welcher Philosophie sich nun der einzelne anschließt, hängt von der jeweiligen Denkweise und natürlich von den verfügbaren Geldmitteln ab. Nach meiner Ansicht gibt es hierzu keine Verhaltensvorschriften, nach denen sich jeder richten muss.
Abschließend kann man sagen, dass ein perfekter Zustand zwar meist asymptotisch angestrebt, jedoch in der Praxis längst nicht immer auch erreicht wird.
Viele Grüße

Peter

 
Re: Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: borgideluxe (---.xn--format-kchen-klb.de)
Datum: 19. Dezember 2008 10:58

Hallo Leute,
ich denke mal, die Art der Restaurierung liegt an der Basis des Fahrzeuges.
Was muss erneuert werden und was ist noch Ok.
Mittlerweile gehen unsere Fahrzeuge an die 50 – oder haben
sie bereits überschritten.
Da man in der damaligen Zeit kaum was für Korrosionsschutz getan
hatte, findet man Fahrzeuge mit guter Substanz eher selten.

Meine Isabella habe ich komplett restauriert und im gleichen
Zug auch einiges modernisiert.
Wichtig war mir allerdings, dass diese Modernisierungen das äußerliche
Erscheinungsbild nicht beeinträchtigt.
So sind es eigentlich nur Dinge, die der Sicherheit dienen.
12 Volt- Umbau, H4- Licht Gürtelreifen usw.
Ansonsten bin ich der Meinung das, dass Auto eben halt so aussehen muss
wie es damals gebaut wurde.
Ein modernes Radio, Alufelgen oder ein anderer Motor käme für mich nie in Frage.

Anders bei meiner Arabella.
Die hatte wirklich noch eine gute Substanz und musste nicht komplett restauriert werden.
Sie wurde zwar zerlegt , Blechteile die angerostet waren herausgeschnitten und erneuert,
vernünftig versiegelt, aber nur an den reparierten Stellen nachgestrichen und
nicht neu lackiert, weil der Lack ansonsten noch gut war.
Am Motor oder sonstigen Technikteilen wurden die maroden Teile wie Dichtungen,
Gummis usw. erneuert.
Die Sitze wurden neu aufgepolstert, weil der alte Schaumstoff heraus bröselte.
Allerdings wurden die originalen Bezüge wieder aufgezogen.
Das Auto hat zwar einige Gebrauchsspuren, (die darf es auch haben) ist aber vom Kern her
und von der Technik absolut in Ordnung.
Mit den Gebrauchsspuren, dem originalen Lack und seiner originalen Einrichtung ist sie mir
lieber, als wäre sie komplett restauriert.

Schöne Grüße

Joachim

 
Re: Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: Peter (---.nsn-inter.net)
Datum: 22. Dezember 2008 07:20

Hallo Stephan,

Bisher hat noch keiner deine Frage beantwortet, ob ein Isabella Coupé mit nachträglich abgeschnittenem Dach als Oldtimer gilt: in aller Regel nein! Den Eintrag als Oldtimer kann man jedoch problemlos erhalten, indem man dem Fahrzeug die Identität eines echten Cabriolets gibt, dessen Fahrgestellnummer und Typenschild ganz legal implantiert werden. Gesetzeswidrig wäre es lediglich, wenn man zwei Fahrzeuge mit der gleichen Nummer schaffen und verkaufen würde. Ein anderer Weg besteht darin, nach einem im Jahr 2009 erfolgten Umbau bis zum Jahr 2039 zu warten, denn auch ein durch eine Umrüstung modifiziertes Fahrzeug wächst zum Oldtimerstatus heran. Sollte der Umbau also bereits im Jahr 1979 vorgenommen worden sein, könnte der Wagen nächstes Jahr offiziell als Oldtimer zugelassen werden.
Deine zweite Frage nach dem Fahrspaß lässt sich dahin gehend beantworten, dass ein Wagen dann den größten Fahrspaß bringt, wenn er problemlos funktioniert und ein ordentliches Erscheinungsbild zeigt. Ein Fahrzeug, das vor Patina beim Bremsen die Spur nicht halten kann und auf der Kreuzung gerne selbständig stehen bleibt, ist heute eher eine Verkehrsgefährdung und vermittelt mehr Fahrärger als Fahrspaß.
Viele Grüße,

Peter

 
Re: Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: austroborgi1 (194.153.217.---)
Datum: 22. Dezember 2008 11:35

Das Thema lautet: Restaurieren – ja ! – aber wie ?
Meine Antwort lautet – Jeder soll sein Fahrzeug nach seinen Vorstellungen restaurieren, verbessern oder auch umbauen können, ohne - dass gleich eine Welle der Empörung hier im Forum überschwappt ;-)
Ich weiß schon, dass die sogenannten Bastarde hier nicht gern gesehen werden, aber ich glaube die Enthauptung eines Coupes ist im Vorfeld von seinem Besitzer gut überdacht und geplant worden. Denn nur wer über ein entsprechendes Know How und das nötige Kleingeld verfügt, kann diesen Schritt überhaupt wagen.
Immer wieder lese ich auch, dass Kritiker bei allfälligen Umbauten jede noch so kleine Abnormität bekritteln, - auch hier denke ich, dass es im Sinn des „Restaurateurs“ war, sei es mangels passender Originalteile, aus einem finanziellen Engpass heraus, oder einfach – weils „so gefällt“ ! Vielleicht, mach ich mir jetzt keine Freunde, wenn ich schreibe, dass es mir egal ist, wenn jemand auf einer 57er Isabella einen kleinen Rhombus verbaut, oder beim Kostüm für die schöne Isabella eine nie und nimmer originale Farbkombination wählt. Ich habe sogar einmal ein Coupe mit den länglichen Scheinwerfern eines Mercedes gesehen, - o.k das ist ein absoluter Stilbruch, aber ...wie schon erwähnt, schlußendlich muss es dem Besitzer gefallen.
Also, was den optischen Teil einer Restauration betrifft, so will ich mit geborgten Worten vom guten Shakespeare sagen: Wie es euch gefällt ;-))

Liebe Grüße
Michael

P.S: ich habe den Beitrag im Oldtimermarkt auch gelesen und über Lackfetzen die vom Plavond des Gutbrod Atlas hängen und mit Kleistermaße und Wachs wieder irgendwie kreuz und quer im Knitterlook aufgepickt wurden, darüber soll sich der Betrachter sein eigenes Bild machen ( die 100000 Euro Restauration kann man auf den Seiten 13 und 14 / Ausgabe 12/2008 „ bewundern“ – uurrggs ! – aber wie gesagt – wie es euch gefällt ! ;-)))

 
Re: Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: SchwedenHansa (---.ewe-ip-backbone.de)
Datum: 22. Dezember 2008 16:42

Hallo zusammen,

wie man sieht gibt es verschiedenste Meinungen zum Thema restaurieren.

Mir selbst gefallen die Exponate in Berlin (z.B. Gutbrod Atlas) sehr gut. Ich denke mit einem auf die Weise restaurierten Fahrzeugen kann man sehr gut zeigen, wie zum Einen solche Fahrzeuge im Gebrauchszustand aussahen und zum Anderen sieht man sehr gut, wie damals gearbeitet wurde. Diese Fahrzeuge sind ein Stück erhaltene Geschichte. Hier wird das Fahrzeug aber ganz klar zum gebrauchsunfähigen Ausstellungsstück.

Einen ganz anderen Weg gehen Werksmuseen. wer schon einmal im Audimuseum war, wird sich fragen ob ein Horch jemals sooooooo viel Chrom mit sich herum getragen hat. Hier wird das Fahrzeug zum ebenfalls gebrauchsunfähigen Ausstellungsstück. Nur vermitteln solche Fahrzeuge keine Einblicke in ihren Werdegang oder ihre persönliche Geschichte. Auch zeigen können sie keine Einblicke mehr in damalige Fertigungsmethoden aufzeigen.

Nun fragt man sich welches Fahrzeug den museal höheren Wert hat?!

Unsere Fahrzeuge zu hause ( die meines Vaters und meine) werden soweit wie möglich original belassen. Ein Beispiel möchte ich mit einem Motorrad aus unserem Besitz geben. Es handelt sich dabei um eine 1953er Adler M200. Die Maschine wurde komplett zerlegt und durchgesehen. Wir haben einen neuen Kabelbaum eingezogen, die Bowdenzüge getauscht, die Bremsanlage überholt und Motor samt Getriebe überholt. Bei allen Arbeiten wurde größter Wert auf eine "alte Optik" gelegt - schließlich wurden Lack und Chrom nicht überholt. Auch ist sie heute noch - oder wieder - mit einem Kreidler Rücklicht unterwegs... aber auch das ist ihre persönliche Geschichte!

...

so nun warte ich mal auf weitere Meinungen der Forumsnutzer!

Weihnachtliche Ölfingergrüße
Stephan


 
Re: Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: Aral-Bert (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 22. Dezember 2008 21:25

Machen wir uns nix vor :

Das Ziel eines (fast) jeden Oldtimer-Liebhaber`s ist das Original , möglichst unberührt
über die Jahrzehnte erhalten ...

Das ist bei Borgward nicht anders als bei anderen Fabrikaten !!!
------------------------------------------------------------------------------------
Findet man es nicht so , weil nicht käuflich erwerbar oder "gibt`s nicht mehr" ,

stürzt man sich in die Alternative : Was anderes in etwa restaurieren oder restaurieren lassen ...

Und spätestens dort trennt sich die Spreu vom Weizen :

Der eine legt im Rohbau der Karosse schon größten Wert auf "unberührtes" Blech ,
ein anderer hat den Level "Rohbau" noch lange nicht im Kopf gehabt : "macht sich
nur über Farbe , Chrom und Leder seine Gedanken " ...
------------------------------------------------------------------------------------
Beide Ansichten der verschiedenen "Liebhaber" geben sich in meiner täglichen PRAXIS
die Türklinke ,
Auch beide Ansichten haben verschiedene "SPARSOCKEN" um ihren Traum auf die Straße zu bringen ,
Jedoch beiden Ansichten sollte man Spaß und persönliches "ident" am alten Auto gönnen ...

Nur darum geht es beim Restaurieren , gewerblich wie privat !

Die Sicherheit im Verkehr regelt der Gestzgeber über seine Prüforgane , die Zeiten der
07èr Zeitbomben sind auch schon fast Geschichte ...

Frohes Fest ,
ARAL-BERT

 
Re: Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: Peter (---.nsn-inter.net)
Datum: 23. Dezember 2008 06:44

Liebe Borgwardfreunde,

Mein Beitrag war nicht gegen das nachträgliche Abschneiden eines Daches gerichtet, sondern sollte lediglich die gestellte Frage beantworten, ob man ein Fahrzeug nach so einem Umbau anschließend als Oldtimer zulassen kann. Ich stimme der These vollkommen zu, dass jeder die Modifizierungen vornehmen kann, die er möchte. Unangenehm wird es erst, wenn jemand einen Cabrioumbau ausführt, das entstandene Fahrzeug dann als Originalcabriolet verkauft und - nachdem es Ärger gegeben hat, vor Gericht behauptet, es sei doch ein Umbau "nach Deutsch", was ja zuvor erwähnt worden sei.
Auch ich ecke manchmal an, weil mir gesagt wird, der nachträgliche Einbau von Dreipunktsicherheitsgurten in Kombination mit integrierten Kopfstützen in einen Oldtimer sei ein grober Stilbruch; in diesem Fall dominiert für mich aber einfach die Sicherheit. Somit hat jeder seine individuelle Grenze, was auch gut ist, denn Individualität ist ja einer der wichtigsten Punkte, der einen Oldtimer von einem modernen Serienfahrzeug unterscheidet.
Viele Grüße,

Peter

 
Re: Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: stephan (---.60.228.88.93.schnellimnetz.de)
Datum: 23. Dezember 2008 20:09

wir fahrn in den originalen ... mit macken und gebrauchsspuren halt sehr vorsichtig und hoffen dass alle welt auf uns aufpasst(was meisst passiert weil man oldies meisst respektiert) ... und unser schutzengel allseits mitfliegt !

auch wie manche hier wissen mal n paar km mehr ..

wir wünschen euch allen hier an dieser stelle mal ein wunderbvoll ruhiges und entspanntes weihnachtsfest ... und allzeit unfall/pannenfreie fahrt für 2009
betty+stephan


 
Re: Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: goliath-hansa-1100-hb (---.ewe-ip-backbone.de)
Datum: 24. Dezember 2008 21:17

Hallo !
Ich fahre einen originalen Goliath-Hansa-1100.
Er ist unrestauriert.
Ich hatte mich mit dem Kauf auf originalität und Sicherheit verlassen, da mit Tüv gekauft.
Hier in Bremen gibt es aber eine Werkstatt, die gerne Unfug mit betreibt, die Bremsen waren gekoppelt, die Schläuche mit einem Nagel eingeschlagen.
Nach fast 2000 km hätte es meiner Familie das Leben kosten können.
Meine Tochter mit 8 Jahren ist viel mitgefahren.
Wer gerne mehr über diese Werkstatt erfahren möchte, kann mich gerne anmailen.

Gruß aus der Goliath-Stadt und Frohe Weihnachten
Andreas

 
Re: Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: oldieschrauber (---.pool.einsundeins.de)
Datum: 21. April 2009 08:42

Meine Meinung und auch Erfahrungen mit Oldtimern & Youngtimern:
Ich bevorzuge einen guten Technischen und auch Optischen Zustand.
Jederzeit sofort fahrbereit und ohne Reparaturstau. Selbst kleine Macken werden sofort behoben. Es sind Gebrauchsgegenstände aus dem letzten Jahrhundert ( eigentlich auch Jahrtausend ). Ein Oldtimer kann eigentlich nicht NEUWERTIG aussehen. Sog. Patina kann ja, im Rahmen bleibend, auch sein. Aber sobald diese Patina dunkelbraun aus den Hohlräumen rieselt etc. ist Schluß.

Für mich unbegreiflich, habe ich schon mehrfach bei großen Auktionen ( nicht Ebay ) gesehen, das Fahrzeuge für Horrende Preise den Sammler wechselten, obwohl deren Motore, Fahrwerk, Bremsen etc. definitiv unbrauchbar waren und sind.
Was nützt mir als Liebhaber denn die beste Showroomlackierung und der tollste Chrom aus CZ , wenn das Gerät keinen Meter aus eigener Kraft schafft ohne 98% der Technik zu ersetzen??
Schaut euch mal um, auf Treffen, Oldtimerfestivals etc.
Lasst mal die Motorhauben öffnen. 50/50 sind außen HUI, innen PFUI. Selbst bei Fahrzeugen aus Zuffenhausen ist das so.

 
Re: Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: SchwedenHansa (---.ewe-ip-backbone.de)
Datum: 21. April 2009 21:35

Hallo Oldieschrauber,

ja die lieben Restaurationen nach US-Art.... ;o) Ich kenne genügend Fahrzeuge bei den selbst tragende Teile mit Plastematten "in Ordnung" gebracht wurden.... Auch läuft unweit von mir ein Adler bei dem der Holzrahmen mit Gießharz repariert wurde und neue Bleche durch auflegen und "hinkloppen" angefertigt wurden... aber er glänzt schön ;o)

Ölfingergruß
Stephan

 
Re: Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: Peter (192.100.130.---)
Datum: 22. April 2009 06:22

Hallo,

Was ein Fahrzeug in heruntergekommenem Zustand wert ist oder welche Preisforderung als überhöht zurückzuweisen ist, hängt von der Zeit, der Seltenheit und natürlich dem jeweiligen Geldwert ab. Vor drei Jahrzehnten konnte man eine verbrauchte Isabella noch für wenige Hundertmarkscheine erwerben. Erwartet heute jemand, zu vergleichbaren Konditionen an ein solches Stück Edelschrott zu kommen, wird er wohl nur ein herzhaftes Lachen ernten. Zehntausend Euro wechseln mittlerweile für das Wrack eines Isabella Coupés durchaus den Besitzer. Wenn sich jemand zu so einer Investition entschließt, macht er das nicht, weil er zu viel Geld hat, sondern weil er keine preisgünstigeren Alternativen findet, um sich seinen Wunsch zu erfüllen.

Ich bin genau der gleichen Ansicht, dass ein Oldtimer jederzeit fahrbereit sein sollte; dennoch findet man in vielen Museen Fahrzeuge, die tatsächlich nur eine schöne Lackierung erhalten haben, weil sich der Betreiber sagt: „Lieber ein paar Exemplare mehr, die meinen Besuchern einen abwechslungsreichen Eindruck bieten als ganz wenige Sahnestückchen, die manche in zwei Minuten angeschaut haben und dann sagen, dass sich der Besuch eigentlich nicht gelohnt habe.“

Zum Thema Patina gehen die Ansichten ebenfalls start auseinander: Wenn eine Werkstatt geschlampt hat oder ein Fahrzeugeigner nicht allzu viel für die Restaurierung investieren wollte, hört man schnell den Satz: „Etwas Patina muss ein alter Wagen doch haben; diese Hochglanzstücke waren mir schon immer zuwider.“ Sicher ist ein Oldtimer mit Patina besser als gar nichts und nicht jeder ist gewillt oder in der Lage, für Perfektion ein kleines (oder größeres) Vermögen zu investieren, aber dennoch bleibt die vollkommene Restauration stets das asymptotisch angestrebte Fernziel.
Viele Grüße,

Peter

 
Re: Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: SchwedenHansa (---.ewe-ip-backbone.de)
Datum: 22. April 2009 23:54

Bleibt die Perfektion das Fernziel?

Ich weiß ja nicht... Sollte bei einer Restauration nicht das Erhalten an erster Stelle stehen?

Ich meine damit nicht das Schönreden von fahrbaren Kompostanlagen. Das auf keinen Fall...

Und wenn wir schon dabei sind... Was ist Perfektion?
Ist ein Fahrzeug das frei von Gebrauchsspuren ist perfekt?
Ist es ein Fahrzeug das den exakten Lieferzustand wiederspiegelt perfekt?
Oder gar ein Fahrzeug das optimiert wurde?

Ich möchte dazu ein paar Beispiele anhand des Jaguar XK120 in die Runde werfen. Ich bin seit geraumer Zeit dabei ein solches Fahrzeug wieder zu beleben. solche Fahrzeuge werden gerne von "Fachbetrieben" restauriert. Sie verlassen die Werkstatt meistens mit Chrom-Speichenrädern, Stahlgürtelreifen und Scheibenbremsen. Sie bekommen Edelstahlauspuffanlagen und sie werden in dunklen Farben lackiert. Ein Elektrolüfter beatmet den Motor... Und wenn man schon dabei baut man auch noch ein Nardi-Lenkrad ein... Die Spaltmaße sind natürlich rundum gleichmäßig...
Ist sowas anstrebenswert oder gar perfekt?
Also dieses "Ding" ist weit davon ab ein XK120 zu sein... Das Fahrzeug entspricht aber dem heutigen Zeitgeschmack und es fällt auf jeden Fall auf...

Nur früher sprach man eben nicht von Spaltmaßen, Gürtelreifen oder Edelstahlauspuffanlagen... Ein XK120 mit Chromspeichen war ein absoluter Sonderfall und E-Lüfter sind sowieso Neuzeit. Und wenn wir schon dabei sind... die Farben bei "Jag" basierten auf massenhaft vorhandenen Farben aus Armee-Beständen....

Somit fallen die meisten im "Umlauf" befindlichen XK's , wenn es um Originalität geht, total aus... Sie sind also alles andere als perfekt!

...

...Ich weiß übrigens seit 1995 in welcher Farbe mein XK geliefert wurde... Seit Ende 2008 weiß ich nun auch wie diese Farbe aus zu sehen hat! Pastell-Grün heißen eben viele Farben... Nur hat Jaguar zum 18.09.1952 den Farbhersteller gewechselt. Der Farbname blieb - der ton aber nicht. Nur weiß das heute fast Niemand mehr...

nachdenkliche Ölfingergrüße
Stephan









 
Re: Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: Peter (192.100.130.---)
Datum: 23. April 2009 06:32

Hallo Stefan,

Deine Ausführungen finde ich durchaus interessant. Der Begriff „Perfektion“ kann niemals eindeutig und für jeden in gleicher Weise verständlich sein. Nach meiner Ansicht darf ein antikes Fahrzeug durchaus in einigen Punkten optimiert werden, wie beispielsweise bei den erwähnten Spaltmaßen oder bei der Auspuffanlage, die heutzutage eben nicht mehr regelmäßig wegrosten muss. Wie weit diese Optimierung gehen soll, ist und bleibt allerdings Geschmacksache. Für mich bedeutet Perfektion durchaus die Beseitigung aller Gebrauchsspuren sowie auch eine Optimierung in etwa in dem Stil wie sie von den Autofirmen für die Fahrzeuge betrieben wird, die anschließend den Fachjournalisten zur Begutachtung zur Verfügung gestellt werden. Meine Vorstellung erhebt jedoch keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit und ist rein subjektiv. Wenn jemand in einem Objekt, das lediglich die technischen Mindestanforderungen erfüllt, seine Perfektion sieht und findet, ist das meiner Meinung nach auch in Ordnung und muss entsprechend akzeptiert werden.
Viele Grüße,

Peter

 
Re: Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: stephan (---.1.230.88.93.schnellimnetz.de)
Datum: 23. April 2009 19:11

meine haben alle n bissl gebrauchsspuren und lackierungen die halt damals auch standard waren .. und über n kleinen triangel im himmel ... na ja .. der erzählt halt von irgend einer beladung .. klar kriegt man n arabella himmel neu für 150 eu ... aber wozu ... ??

meine meinung

stephan

 
Re: Restaurieren? ja - aber wie? Umfrage zum Bericht in der Oldtimer Markt
geschrieben von: Letzter Fuffziger (---.x.pppool.de)
Datum: 23. April 2009 20:29

Wohl gut, dass wir bei unseren Fahrzeugen (noch) keine "Oberste Denkmalbehörde" haben, die entscheidet, welche Nobelkarossen erhaltenswertes Kulturgut sind, und die anderen müssen von der Straße, auch wenn ein bekannter kommerzieller Verein die womöglich herbeisehnt - oder noch schlimmer, die wie bei Gebäuden sinnvolle Modernisierungen verbietet.
Mit Gebäuden und Musikinstrumenten gehören Fahrzeige nun mal zum gebrauchten Kulturgut. Niemand würde auf die Idee kommen, eine Meistergeige in den Neuzustand zurückzu-"restaurieren".
Deshalb hat für mich auch eine 60 PS Isabella, erste Hand, 25.000 km und zugelassen seit anno dunnemals einen herausragenden Stellenwert. Finger weg von sowas. Für mein eigenes Fahr- (nicht Stehzeug) lege ich andere Maßstäbe an.

 


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