Re: was gab es an zubehör für die isabella?
geschrieben von: borgward-presseabteilung (145.243.190.---)
Datum: 28. September 2010 09:57
@Frank,
Zubehör war an Isabellen mehr Regel als Ausnahme und eine beliebte Zusatz-Einnahmequelle der Händler. Abarth-Auspuff und Drehzahlmesser waren eher rare Leckereien für den ambitionierten Sportfahrer, zu den häufigeren Aufpreis-Gimmicks zählten sicher Weißwandreifen, Radzierringe, Autoradio (gerne auch schon mit elektrischer Antenne), Kokosmattensätze, Passform-Schonbezüge, die von Dir erwähnten Fußstützen, Türgriffmuscheln, Tankdeckelschlösser, Sonnenschuten (speziell bei frühen Isabellen gerne genommen), Raddeckel mit Schnellverschluss-Attrappen (wurden allerdings Ende der 50er wegen Verletzungsgefahr/Fußgängerschutz verboten), verchromte Nebelleuchten, Zusatz-Fanfaren (ein beliebtes Modell hieß ernsthaft "Jericho"), Zusatz-Chromstreben für den Kühlergrill, TS-Blinker am Standardmodell und vieles anderes. Schiebedächer wurden oft auch nachgerüstet (sogar mit elektrischem Antrieb und in Einzelfällen bereits aus getöntem Plexiglas!), viele Isabella-Besitzer gingen zum Lackierer ihrer Wahl und orderten eine individuelle, oft nicht geschmackssichere Zweifarben-Lackierung. Historische Fotos zeigen sogar Schlangenleder-Bezug auf der Armaturenbrett-Oberkante des Hansa 2400 und dokumentieren, dass Werk, Händler und freie Anbieter schon in den 50ern die irrsten Wünsche erfüllten. Wer sich also über den heutigen Trend zum individualisierten Bling-Bling-Auto wundert, sollte wissen, dass schon Opa und Papa nicht immer vernünftig waren.
Viele Grüße
Christian