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Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: jmilitzer (---.teleos-web.de)
Datum: 12. Juli 2004 10:20

Hallo liebe Borgward-Freunde,

habe beim Stöbern im Forum gelesen, wie die Isabella bei anständiger Pflege als durchaus alltagstauglich beschrieben wird. Gibt es Isabellen-Besitzer die ihr Schmuckstück als Alltagsfahrzeug bewegen?

Im voraus besten Dank
und viele Grüße

Jörg


 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: Bröhn (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 12. Juli 2004 20:01

Hallo Jörg!

Meine 60 PS - Isa läuft bei mir täglich vom 01.03. bis zum 31.10. (Saisonkennzeichen, ca. 15.000 km p. a.). Sie ist in der Tat völlig problemlos, sofern man die übliche Wartung beachtet (regelmäßiges Abschmieren, Kontrolle von Ventilspiel, Zündung usw.). Ich fahre das Auto mit der originalen 6V - Elektrik und Diagonalreifen. Außergewöhnliche größere Reparaturen hatte ich (auch mit anderen, früher im Alltag genutzten Isabellen) noch nie. Lediglich alle 90 - 100.000 km ist das Novotex - Stirnrad "fällig". Alle anderen Verschleißteile weisen im Regelfalle weit überdurchschnittliche Laufleistungen auf.
Meine vorherige Alltags - Isa (wg. Unfallschaden geschlachtet) hatte mit dem ersten Motor (75 PS) ca. 320.000 km gelaufen, ohne Anzeichen von Altersschwäche zu zeigen. Lediglich ein Ölverbrauch von etwas über einem halben Liter Öl / 1000 km war üblich, aber da gibt es Schlimmeres...
Die jetzige Limousine hat eine etwas laute Hinterachse; ich werde sie nun gegen die aus dem Unfallwagen tauschen und dann überholen.
Ansonsten ist zu sagen: Abgesehen von den kürzeren Wartungsintervallen ist eine Isa problemlos wie ein heutiger Golf - es sei denn, man hat ein völlig heruntergerittenes Exemplar erwischt, welches in den vergangenen Jahren auf jegliche Pflege verzichten mußte.
Zumindest stelle ich immer wieder fest, daß Freunde / Kollegen / Nachbarn mit ihren "modernen" Autos oftmals mehr Probleme und Reparaturen haben - Fortschritt?
Ich möchte die Isabella Limousine gegen kein anderes Alltagsauto tauschen - allenfalls gegen den Combi...

Beste Grüße,
Rainer



Nachricht bearbeitet (12-07-04 20:23)

 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: Bodo (---.versanet.de)
Datum: 12. Juli 2004 23:51

Moin,

nebenbei bemwerkt : Bei mir läuft 2 - 3 Mal die Woche der große B-555 .
Seit der Wiederzulassung im Mai schon fast 4000 KM ohne ernsthafte Probleme. Aus meinem Bekanntenkreis weiß ich von einigen "Bellas" , die recht ärgerfrei ihre Kilometer abspulen.

Gruß Bodo

 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: borgward-presseabteilung (---.dip0.t-ipconnect.de)
Datum: 13. Juli 2004 06:56

Lieber Jörg,

die Isabella ist im Grunde alltagstauglich - ich habe das gerade dieser Tage wieder ausprobiert, als mir beim modernen Alltagsautomobil die Nockenwelle gebrochen (!) ist.

Für ihre Alltagstauglichkeit sprechen:
- Sie geht bei entsprechendem Pflegezustand praktisch nicht kaputt
- Drittelmix-Verbrauch ca. 8 bis 9 Liter
- Großer Innenraum
- Großer Kofferraum
- Komfortables Fahrwerk
- Innerstädtisch und auf Landstraßen ausreichend durchzugsstark
- Du brauchst kein Autoradio, weil der Ventiltrieb soo viel schöner klingt

Dagegen sprechen:
- Auf der Autobahn hängen Dir die Sprinter im Genick (trotz TS)
- Außerdem wird sie auf Langstrecken LAUT
- Alltagsbetrieb = Parkrempler und andere Gebrauchsspuren = Frust
- Für den Winter ist sie nun wirklich zu schade
- In Herbstnächten fragt man sich schon mal, ob wirklich jeder Hinterherfahrende Deine 6-Volt-Kerzen gleich sieht
- Passive Sicherheit, na ja (Beten hilft)

Ich habe in den 80ern eine Arabella von 1960 im Alltag gefahren - aber echter Alltag, ca. 60.000 km in vier Jahren. Das hat einen Höllenspaß gemacht, aber Alltag heißt auch, dass das Auto in der eigenen Wahrnehmung nix Besonderes mehr ist. Heute fahre ich die gleiche Arabella (nur restauriert), auch meine Isabella TS am liebsten als "Krönung der schönsten Stunden" (für den Slogan besten Dank nach Bremen), gerne auch werktags ins Büro oder sonstwohin, aber nur noch ca. 4000 km/Jahr. Zu wissen, dass es problemlos auch 8.000 oder 12.000 sein könnten, wenn ich nur wollte, ist allerdings ein Gedanke mit Charme, ich kann mich dran freuen.

Grüße
Christian


 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: Bröhn (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 13. Juli 2004 06:59

@ Bodo:

Moin!

Na ja, wenn ich einen LKW benötigen würde, wäre das bestimmt auch kein Iveco...

Beste Grüße und gute Fahrt,
Rainer

 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: jmilitzer (---.teleos-web.de)
Datum: 13. Juli 2004 10:18

Hallo liebe Borgward-Freunde,

toll das ich gleich so viele Antworten erhalten habe. Da ihr euch ja so gut auskennt, denke ich werdet ihr genau wissen, wo es E-Teile für den laufenden Unterhalt gibt und natürlich auch für größere Reparaturen, also Blech, AT-Technik usw.?
Und dann gleich noch eine Frage, gibt es regionale Stammtische oder ähnliches wo man sich mit Borgward-Besitzern austauschen kann? Ich wohne seit Anfang des Jahres in Ostwestfalen (nähe Herford).
Würde mich über erneute Antworten freuen und bedanke mich nochmals ganz herzlich.

Viele Grüße und allzeit gute Fahrt.

Jörg


 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: Rainer (---.dip0.t-ipconnect.de)
Datum: 13. Juli 2004 10:22

Hallo Jörg,
ich wohne in Bielefeld (Jöllenbeck).
Wir können ja mal was auf die Beine stellen. Ausser der Jahreshauptversammlung wird echt wenig für Borgward angeboten.
Ich habe auch vor längerer Zeit einen Borgward Chat ins Netz gestellt,die Nachfrage lief gegen Null. Ist zu erreichen unter www.Borgward-Chat.de.



Nachricht bearbeitet (13-07-04 10:25)

MfG
Rainer
Lass mich, ich kann das.!................................oh, kaputt !!

 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: jmilitzer (---.teleos-web.de)
Datum: 13. Juli 2004 12:39

Hallo Rainer,

Jöllenbeck und Bünde ist nun wirklich nicht die Weltreise. Würde mich gern mal mit Dir Treffen.

Viele Grüße
Jörg

 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: Rainer (---.dip0.t-ipconnect.de)
Datum: 13. Juli 2004 13:49

Hi Jörg,
privat wohne ich in Bünde,Südlengern , Max Planck Str. 57 (gegenüber dem Sportplatz ) :-)). Bielefeld ist Geschäft,da bin ich tagsüber.



Nachricht bearbeitet (13-07-04 13:56)

MfG
Rainer
Lass mich, ich kann das.!................................oh, kaputt !!

 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: jmilitzer (---.teleos-web.de)
Datum: 13. Juli 2004 14:10

Hallo Rainer,

das ist aber nun "ärgerlich", denn ich wohne genau am anderen Ende der Stadt :-)).
Wir wohnen seit Anfang des Jahres in Dünne, genauer Dünner-Holz, in der Neustadt 41. Ich rufe abends mal an, vielleicht können wir uns dann ja mal treffen.

Grüße
Jörg

 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: Bröhn (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 13. Juli 2004 23:20

Hallo, liebe MarkenkollegInnen!

Zwar weiche ich hier ein wenig vom Thema ab, aber da Christian die Lautstärke der Isa auf Langstrecken (bzw. bei höheren Tempi) angesprochen hat, möchte ich hierzu einen kleinen Tip loswerden.

Es gibt im Kfz - Zubehörhandel Dämmmatten, die einerseits Dröhn - und andere Geräusche hervorragend minimieren, andererseits aber auch nicht das Wasser "magisch" anziehen.
Zwar bin ich - zugegebenermaßen - bekennender Originalitätsfanatiker, aber beim Alltagsauto mache ich Kompromisse, wenn sie unsichtbar bleiben. In den Türen, im Dach, unter der Motorhaube, an den Stehwänden, im Kofferraum sowie in den Innenseiten der hinteren Kotflügel habe ich solche Matten verlegt, nachdem ich die darunterliegenden Bleche gründlich entrostet und eingepinselt habe. Seitdem hört man den Motor im Leerlauf gar nicht mehr (!), man "fühlt" ihn nur noch. Bei höheren Geschwindigkeiten lassen sich fast nur Windgeräusche vernehmen, welche sich allerdings nicht unbedingt störend bemerkbar machen. Bei 100 km/h "schreit" der Motor nicht mehr und darüber klingt er durchaus angenehm.
Bei Isabellen, die täglich gefahren werden, mag diese Maßnahme vielleicht eine Überlegung wert sein. Bei meiner mußte sowieso der Himmel erneuert werden, das machte die Entscheidung leichter...

Wenn Befürchtungen bestehen, daß die Rückleuchten im Dunkeln oder bei Nebel schlecht sichtbar sein könnten, so kann das an gammeligen Kontakten liegen. 6V - Anlagen sind bei mangelnder Pflege empfindlicher als ihre 12V - Pendants. Die Lichtstärke selbst ist von der Wattzahl der Glühlampe abhängig, nicht von der Spannung. Ist die 6V - Elektrik in Ordnung, sollte es nichts zu befürchten geben.

Beste Grüße,
Rainer

 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: Bodo (---.versanet.de)
Datum: 14. Juli 2004 00:10

Moin,


@ Rainer : Wie schön, daß wir uns hier so einig sind. Es macht aber unglaublich viel Spaß, mit dem Laster zu fahren, andere Leute brauchen Nikotin-Lollies ...

Ich habe allerdings das auch das Vergnügen mit der Isabella von Holger Krenzke zu fahren gehabt. Sah schlimm aus, fährt aber gut. Nun wird die Gute auch restauriert und ich werde gern dabei helfen.

Das Schöne an den Borgward KFZ ist der gute Wirkungsgrad der Antriebe. Selbst mit meinem 110 Ps - Laster fährt mir kein moderner Lastzug wirklich weg, auch nicht mit 3ooo Kilo Beladung. Der KHD Mercur sieht überhaupt kein Land, wenn ich aufs Gas trete, trotz seiner 130 Ps. Mit der Isabella ist es das Gleiche, mir ist kein Plastik-Ei weggefahren, im Gegenteil, die habe ich an der Ampel stehen lassen, ohne übermäßig Gas zu geben.
In der Endgeschwindigkeit können die Oldtimer nicht mithalten, nur wenn ich die Unfallrate der Sprinter sehe, ist das eindeutig schlechte Fahrer auf übermotorisierten Kisten. Mit den Bremsleisungen können wir Borgwards doch immer noch mithalten, sofern die Anlagen auch gut in Schuß sind.
Mein Dickschiff bremst mit 650 NM pro Rad und die Bremse war zu der Zeit noch nicht perfekt eingeschliffen.

Also Leute, bewegt Eure Oldies . Das ist die beste Pflege, es handelt sich schließlich um Fahrzeuge und nicht um Stehzeuge oder gar Nippesfiguren.
CFW Borgward können wir nicht besser ehren, als das die KFZ nicht aus dem Straßenbild verschwinden zu lassen, auch nach 40 Jahren nicht !

Gruß Bodo

 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: Bröhn (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 14. Juli 2004 00:58

@Bodo:

Dem ist nichts hinzuzufügen. Mit Sicherheit hat auch Carl nicht gewollt, daß seine Autos in irgendwelchen Garagen verschwinden, um dann ab und zu auf dem Anhänger zu Oldtimertreffen gekarrt zu werden...

Mit der Isa verhält es sich prinzipiell wie mit dem "Dicken", warum also nicht fahren? Dafür wurde das Mädel doch einmal gebaut! Der tägliche Gebrauch stellt in meinen Augen keineswegs "Mißbrauch von technischem Kulturgut" dar (mußte ich mir schon anhören - und innerlich lächeln...), sondern entspricht genau dem ursprünglichen Verwendungszweck.

Beste Grüße,
Rainer

 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: jmilitzer (---.teleos-web.de)
Datum: 14. Juli 2004 09:29

Hallo Rainer,

ich werds wohl erst anfang nächster Woche schaffen.

Bis dahin.

Grüße
Jörg

 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: Donald (---.fujitsu-siemens.com)
Datum: 03. September 2004 11:47


Hallo alle miteinander,

ich selbst habe eine Isabella TS Bj. 59 und einen Volvo Amazon. ich fahre mit meinem modernen audi a 4 locker im jahr 50.000 km. auch die oldies werden regelmässig zügig bewegt.

aber ich habe zu der ganzen,nicht neuen diskussionen bedenken:

natürlich sollten oldies bewegt werden. aber macht Euch alle mal bitte bei der ganzen euphorie klar: wenn Euch einer in Euren Oldie mit mehr als 50 km rummst, was immer und ständig passieren kann, fliegt Ihr ungebremst durch die frontscheibe, rammt Euren brustkorb ins lenkrad, etc. ich muss das nicht weiter ausmahlen. das ist zig male bewiesen worden. vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an die diskussion über die anschnallpflicht in Deutschland in den siebzigern. auf der autobahn seit Ihr ohne sicherheitsgurt , kopfstützen , airbags bei den heute gefahrenen druchschnittgeschwindigkeiten einfach sofort tot oder wirklich schwerstverletzt. mit der Isabella fährt man locker seine 130 kmh im schnitt. es hat einen grund , warum wir heute weniger tote auf den strassen haben, trotz gestiegener verkehrsdichte: passive und aktive sicherheit. ich habe unfälle gesehen, dass einem die sau graust. nur die stabile fahrgastzelle konnte den fahrer schützen. selbst bewunderer sind gefährlich, solche nähmlich die "Daumen hoch" lächelnd und in bester laune fast in den langsamen LKW vor ihnen rauschen. alles erlebt. deshalb bleibt bitte gesund und lebendig, bleibt vernünftig und lasst die Isabella im stressigen berufsverkehr oder bei autobahnfahrten in der molligen garage.

mit bestem gruss
Tom

 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: logert (---.teleos-web.de)
Datum: 03. September 2004 15:31

hallo leute,
autos, so sagt die übersetzung, sind zum fahren gebaut worden und gehen vom rumstehen nur kaputt, wenn man selbst, auch im oldtimer, umsichtig fährt, kann man auch mit der isabella 130 fahren, ich darf nur nicht immer auf MEIN recht bestehen und auch mal 500m in die ferne schauen. ich habe selbst eine isabella von 1987 bis 1996 täglich (20-25tsd.km pro jahr), auch im winter, gefahren und hatte NIE auch nur eine brenzlige situation, und ansonsten zitat: "hunde wollt ihr ewig leben", zitat ende.

 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: Bröhn (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 03. September 2004 17:37

Hallo zusammen,

da muß ich doch noch einmal meinen Senf dazugeben:

Natürlich ist die passive Sicherheit in einem heutigen Plastikmobil höher als in der Isabella. Aber das Risiko, bei einem Unfall verletzt oder getötet zu werden, muß Jede(r) selbst abwägen. Ich trage es bewußt, da ich zwar mitunter flott, aber durchaus umsichtig unterwegs bin. Vorausschauendes Fahren ist bei einem alten Auto unbedingt notwendig, aber das versteht sich von selbst und sollte auch den Fahrern aktueller Fahrzeuge nicht fremd sein (die Praxis beweist leider oft das Gegenteil). Ich habe noch niemals ein "modernes" Auto besessen (Winterauto: Trabant P 601); das Jüngste war der Opel Kadett B (gebaut von 1965 bis 1973). Wenn man das Fahren mit älteren Modellen gewohnt ist, sollte es keine Probleme im Alltagsverkehr geben. Mein täglicher Arbeitsweg beträgt pro Strecke ca. 56 km, davon 48 km Autobahn und ca. 8 km Stadtverkehr in Oldenburg und Wilhelmshaven. Es kam auf diesem Weg noch zu keiner wirklich gefährlichen Situation.

Ein anderes Thema ist die aktive Sicherheit: Wer die Grenzen seines alten Autos kennt, braucht nicht wirklich ein modernes Fahrwerk samt der anscheinend heute notwendigen elektronischen Gehhilfen. Das Fahrwerk eines Autos ist immer nur so gut wie sein Fahrer. Ich bin mir sicher, mit der Isabella (bzw. dem Trabbi oder zwischendurch mit einem Alexander, einem Goliath 1100 und einer Arabella -alle nacheinander), sicherer zu fahren als beispielsweise ein Zwanzigjähriger mit einem Golf und vielleicht 20.000 km Fahrpraxis (der sich aber für einen Könner am Lenkrad hält). Auch das ist ein Gesichtspunkt, der vielleicht nicht ganz unwichtig ist.

Hmmm, die "Bewunderer": Wer nicht auf die Straße bzw. den Verkehr achtet, ist selbst schuld. Wenn mir ein altes Auto entgegenkommt, grüße ich natürlich, aber es käme mir nie in den Sinn, die nächsten 500 Meter nur in den Rückspiegel zu schauen...

Kurzum: Für mich persönlich gibt es keinen Grund, mich an ein modernes Auto zu gewöhnen, aber das muß letztendlich Jeder für sich entscheiden. In der Isa fühle ich mich sicher, weil ich sie fahren k a n n , was nicht jeder Fahrer eines Toyotabishikia von sich behaupten darf. Als ich zu meiner Studentenzeit als Taxifahrer unterwegs war, fühlte ich mich im Mercedes W 124 tatsächlich unsicher (im VW Passat war es etwas weniger unangenehm). Alles Gewohnheitssache... Würde ich die Isa nur in die Garage stellen und gelegentlich bei schönem Wetter zu Treffen u. ä. fahren wollen, bräuchte ich sie nicht. Dann würde das Coupé (wird derzeit restauriert) vollauf genügen, obwohl es wahrscheinlich auch mehr Kilometer sammeln wird, als es jetzt geplant ist...

Beste Grüße,
Rainer

 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: Bodo (---.versanet.de)
Datum: 09. September 2004 22:27

Moin,

wenn die Sicherheitseinrichtungen in den alten KFZ auch nicht berauschend sind oder gar nicht vorhanden, so kann man doch mit einer sanften Modernisierung eine ganze Menge gewinnen.
Was stört daran, aus einem anderen KFZ eine geteilte Lenksäule einzubauen, einen Bremskraftverstärker, 3-Punkt-Gurte, Stahlgürtelreifen, 12 V Umrüstungen, H4 - Scheinwerfer ...
Zweileitungs-Bremsanlagen bei LKW...

Und wenn mir schon einer von der tiefergelegten schwarze Limousinenfraktion oder der Zunft der rasenden Kuriere einer die Vorfahrt nimmt und ich es nicht mehr schaffe, dann hat derjenige, so fürchte ich, ganz schlechte Karten gegen das alte Dickschiff.

Gruß Bodo

 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: Donald (---.fujitsu-siemens.com)
Datum: 18. Oktober 2004 20:00


Hallo alle zusammen,

mit viel respekt habe ich Eure kommentare gelesen. dennoch - ich kann mich Eurer meinung - bei aller bewunderung für die ingenieursleistungen der vergangheit- nicht anschliessen. Gerne nehme ich jeden einzelnen ab, dass er sein auto sicher bewegen kann und mit verantwortung fährt.

bitte nur zum abschluss noch einige gedanken mit auf dem weg:

- 100 % aufmerksamkeit gibt es nicht. weder bei Euch , noch bei anderen verkehrsteilnehmern. d.h. unfälle werden auch von anderen verursacht:

beispiel:ich stehe mit meiner isabella an der ampel, hinter mir träumt einer und fährt mir beinahe drauf. ich würde unangeschnallt nach vorne katapuliert werden. im modernen auto hält mich der gurt, ggf. der airbag, die energie wird von von der karosserie aufgenommen, als wenn man in einen schwamm drückt. mir passiert nichts. dies ist bei oldies gänzlich anders mit fatalen folgen.
hier nützt es Euch wenig, wenn Ihr den unfall nicht verursacht habt.

- die durchschnittsgeschwindigkeit sowie die verkehrsdichte ist deutlich höher als in den 50 jahren. dennoch waren unfälle vor den 70er jahren häufiger als heute tödlich oder trugen schwere verletzungen mit sich . das hatte gründe...

- alte "dickschiffe" sind eben nicht sicherer als moderne fahrzeuge. die energie wird nicht von der karrosserie aufgefangen, sondern an das wageninnere weitergeleitet. die schwachstelle ist der mensch. dickeres blech schützt also nicht , sondern überträgt die engergie des aufpralls.
das hat nichts mit vorurteilen zu tuen, sondern mit physik und daran komm ´ich auch nicht vorbei.

- eine strecke auf dem land ist nicht zu vergleichen mit den situationen, die sich um ballungszentren, frankfurt, köln , münchen abspielen.

mir muss keiner glauben. ich empfehle nur einmal sich mit fahrtrainern zu unterhalten, welche kräfte wann und wie auf das fahrzeug wirken. Nostalgie ist klasse, aber hat wenn´s um sicherheit geht keinen platz. wenn ich in einen aufzug eines wolkenkratzer steige, steige ich lieber in einen modernen mit doppelte redundanten sicherungssystemen, als in einen alten pater noster. der mag mal ganz witzig sein, aber ist aus gutem grund abgeschafft worden.

und um nicht missverständen zu werden: ich schätze meine oldies über alles und bin immerwieder erstaunt wie bequem, günstig und doch voller genuss sich reisen lässt. und das bei einer optischen ästetik , die ich heute kaum wiederfinde. jeder ist erstaunt, wenn mein a4 schwerer ist als meine isabella. und wie grosszügig das platzangebot ist . aber... anyway.
sicherer - und nur das war gemeint, ist der audi schon....

also, beste grüsse
auf bald
Tom




-

 
Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: borgward-presseabteilung (---.dip0.t-ipconnect.de)
Datum: 19. Oktober 2004 09:33

Lieber Tom,

Du hast ja recht, und Deinen Fuhrpark finde ich sehr sympathisch - allerdings habe ich nur die Isabella TS behalten, die 66er Amazon aber verkauft. Ich teile Deine Bedenken in puncto Sicherheit und bin so weit gegangen, die Isabella größtenteils allein zu nutzen und für Fahrten mit der zweijährigen Tochter einen 280 SE von 1977 angeschafft zu haben. Der macht mich allerdings nur bedingt glücklich, weil er zwar ein wundervolles Dickschiff ist, mir das wache, konzentrierte Gefühl des Isabella-Fahrens aber nicht ersetzen kann. Der Merc ist einfach zu perfekt, um ein echter Oldtimer zu sein. Das Stochern in der Lenkradschaltung, die herrlich unmögliche Sitzposition, das leichte Schiefziehen der Bremsen, das gelegentliche (originale!) Klappern der Türen, der Geruch nach altem Auto, kurz: mein Isabella-Fahrgefühl brauche ich auch ab und an im Alltag, im Berufsverkehr, auf der Autobahn, obwohl ich genau weiß, was notfalls passieren kann. Aber, Tom - es kann auch beim Motorradfahren passieren, beim Fahrradfahren, beim Spazierengehen, beim Schwimmen oder Tapezieren, weil es letzte Sicherheit einfach nicht gibt. Das Risiko nehme ich bewußt in Kauf. Und ansonsten kann ich sagen, dass ich auf Autobahnen, die ich mit meiner relativ neuen E-Klasse "voll" fahre, mit der Isabella bei 120 ganz zufrieden bin. Was ist gefährlicher? ("Voll" sind nachts auch 220 bei freier Bahn. Ist sie frei? Was liegt denn da vo...?)

Grüße
Christian

 
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