Re: Alltagstauglichkeit ?
geschrieben von: Bröhn (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 03. September 2004 17:37
Hallo zusammen,
da muß ich doch noch einmal meinen Senf dazugeben:
Natürlich ist die passive Sicherheit in einem heutigen Plastikmobil höher als in der Isabella. Aber das Risiko, bei einem Unfall verletzt oder getötet zu werden, muß Jede(r) selbst abwägen. Ich trage es bewußt, da ich zwar mitunter flott, aber durchaus umsichtig unterwegs bin. Vorausschauendes Fahren ist bei einem alten Auto unbedingt notwendig, aber das versteht sich von selbst und sollte auch den Fahrern aktueller Fahrzeuge nicht fremd sein (die Praxis beweist leider oft das Gegenteil). Ich habe noch niemals ein "modernes" Auto besessen (Winterauto: Trabant P 601); das Jüngste war der Opel Kadett B (gebaut von 1965 bis 1973). Wenn man das Fahren mit älteren Modellen gewohnt ist, sollte es keine Probleme im Alltagsverkehr geben. Mein täglicher Arbeitsweg beträgt pro Strecke ca. 56 km, davon 48 km Autobahn und ca. 8 km Stadtverkehr in Oldenburg und Wilhelmshaven. Es kam auf diesem Weg noch zu keiner wirklich gefährlichen Situation.
Ein anderes Thema ist die aktive Sicherheit: Wer die Grenzen seines alten Autos kennt, braucht nicht wirklich ein modernes Fahrwerk samt der anscheinend heute notwendigen elektronischen Gehhilfen. Das Fahrwerk eines Autos ist immer nur so gut wie sein Fahrer. Ich bin mir sicher, mit der Isabella (bzw. dem Trabbi oder zwischendurch mit einem Alexander, einem Goliath 1100 und einer Arabella -alle nacheinander), sicherer zu fahren als beispielsweise ein Zwanzigjähriger mit einem Golf und vielleicht 20.000 km Fahrpraxis (der sich aber für einen Könner am Lenkrad hält). Auch das ist ein Gesichtspunkt, der vielleicht nicht ganz unwichtig ist.
Hmmm, die "Bewunderer": Wer nicht auf die Straße bzw. den Verkehr achtet, ist selbst schuld. Wenn mir ein altes Auto entgegenkommt, grüße ich natürlich, aber es käme mir nie in den Sinn, die nächsten 500 Meter nur in den Rückspiegel zu schauen...
Kurzum: Für mich persönlich gibt es keinen Grund, mich an ein modernes Auto zu gewöhnen, aber das muß letztendlich Jeder für sich entscheiden. In der Isa fühle ich mich sicher, weil ich sie fahren k a n n , was nicht jeder Fahrer eines Toyotabishikia von sich behaupten darf. Als ich zu meiner Studentenzeit als Taxifahrer unterwegs war, fühlte ich mich im Mercedes W 124 tatsächlich unsicher (im VW Passat war es etwas weniger unangenehm). Alles Gewohnheitssache... Würde ich die Isa nur in die Garage stellen und gelegentlich bei schönem Wetter zu Treffen u. ä. fahren wollen, bräuchte ich sie nicht. Dann würde das Coupé (wird derzeit restauriert) vollauf genügen, obwohl es wahrscheinlich auch mehr Kilometer sammeln wird, als es jetzt geplant ist...
Beste Grüße,
Rainer