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Das Borgward-Forum
12 Volt Experten
geschrieben von: austroborgi1 (---.adsl.highway.telekom.at)
Datum: 08. Oktober 2008 13:43

hallo !
Jetzt sind ein paar Experten gefragt, die schon von 6 V auf 12 Volt umgerüstet haben. Dazu ein paar Fragen:
Welche Teile sind auf alle Fälle neu zu geben ? ( Kabelbaum darf ja von 6 Volt bleiben - habe ich zumindest so gelesen )
Wo liegen die größten Schwierigkeiten ?
Welche Teile kann man eventuell von anderen Fahrzeugen verwenden ( Scheibenwischermotor von R4, Lampeneinsätze vo. von BMW ?? ??)
UND - die Hauptfrage- wieviel in etwa kostet die Aktion !
In den anderen diesbezüglichen Beiträgen habe ich keine ausreichenden Antwort gefunden.
Für ein paar Tipps bin ich sehr dankbar.
Liebe Grüße
Michl

 
Re: 12 Volt Experten
geschrieben von: combi-cabrio (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 08. Oktober 2008 15:11

moin moin, wir haben bisher einige Isabellen auf 12 Volt umgerüstet und dabei folgende Teile ersetzt: Blinkgeber, Lichtmaschine (Regler), Wischermotor( passt auch vom VW Bus T2) und natürlich sämtliche Glühbirnen. Zeituhr, Tankanzeige + Geber und Anlasser haben wir nicht ersetzt,sie funktionieren tadellos wenn der Motor gut anspringt. Es passt aber auch der Anlasser vom P 100 oder vom alten BMW 1602. Es laufen hier mittlerweile mehrere Fahrzeuge völlig ohne Probleme, und das seit Jahren so. Gruß von der Küste, Hannes

 
Re: 12 Volt Experten
geschrieben von: Lenamaus (---.pools.arcor-ip.net)
Datum: 08. Oktober 2008 19:00

Hallo.
Welche Lichtmaschine habt ihr denn eingebaut?

Dirk

 
Re: 12 Volt Experten
geschrieben von: Peter (---.nsn-inter.net)
Datum: 09. Oktober 2008 06:15

Grüß dich Michael,

Es ist richtig, dass der Kabelbaum sowie die elektrischen Schalter bei der Umstellung auf 12V so ziemlich die einzigen Bauteile sind, die unverändert bleiben können. Der Anlasser übersteht die doppelte Spannung zwar, seine Lebensdauer dürfte aber dadurch stark reduziert werden, zumal er mit einer erheblich größeren Wärmeentwicklung fertig werden muss, wenn die Maschine einmal nicht sofort anspringt; dann kann es zu Auflösungserscheinungen in der Ankerwicklung kommen, wobei der Isolationslack an ein paar Stellen verdampft und dadurch einige Windungen kurzgeschlossen werden, was zum Leistungsabfall des Anlassers sowie einer noch größeren Erhitzung führt.
Bei den Scheinwerfern genügt es, lediglich die Glühbirnen auszuwechseln – es sei denn, es ist eine Umrüstung auf H4-Licht gewünscht, wodurch auch andere (und sofort auffallende) Streuscheiben erforderlich würden.
Nach dem Austausch sämtlicher Glühlampen (Kombiinstrument nicht vergessen) benötigt man zwei Vorschaltwiderstände für die Kraftstoffanzeige; um diese ermitteln zu können, misst man die Widerstandswerte R1 und R2 beider Spulen und schaltet dann zu diesen je einen Widerstand gleicher Ohmzahl in Reihe; falls dieser nicht genau aufzutreiben ist, kann man auch die Spulen eines baugleichen Tankanzeigers verwenden.
Falls die Zeituhr bereits elektrisch funktioniert, kann man dort nach dem gleichen Prinzip verfahren. Da die Uhr in den meisten Ausführungen nur für einen kurzen Moment Strom zieht und dann mit diesem Energieschub mehrere Minuten lang läuft, kann man auf eine Umrüstung sogar ganz verzichten, ohne eine Überhitzung oder eine mechanische Beschädigung befürchten zu müssen.
Beim Ventilator, Scheibenwischerantrieb und der Pumpe für die Scheibenwaschanlage würde ich auf Schrottplätzen nach geeigneten Aggregaten suchen – ebenso bei der Lichtmaschine und dem Reglerschalter.
Einen Blinkgeber sowie eine Hupe und eine Zündspule für 12V findet man relativ leicht.
Ein etwas moderneres Autoradio ist meist umschaltbar von 6V auf 12V.

An Kosten dürften vielleicht € 2000.- auf dich zu kommen – je nachdem, wie teuer du deine eigene Such- und Arbeitszeit ansetzt.

Grundsätzlich lohnt sich eine solche Umrüstung nur, wenn man einen Wagen von Grund auf restauriert. Auch in diesem Fall büßt man ein Stück Originalität ein, das meistens für immer verspielt ist. Man erkennt den Eingriff bei jedem Öffnen der Motorhaube sofort an der unpassenden Batterie. Da der einzige Sinn die Reduzierung der Spannungsabfälle ist, erscheint der Einsatz von Arbeitsrelais als bessere und vor allem originalere Alternative.
Heute ist eine 12V-Batterie kostengünstiger als eine mit 6V. Durch diese Preisersparnis hat sich der Umbau bei einer angesetzten Batterielebensdauer von fünf Jahren bereits nach vierzig Betriebsjahren amortisiert.
Viele Grüße,

Peter

 
Re: 12 Volt Experten
geschrieben von: borgideluxe (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 09. Oktober 2008 20:01

Hallo,

2000 € halte ich für ziemlich viel. Da kann man sich sicherlich alles in der Werkstatt machen lassen.
Eine Lichtmaschine vom Ford Sierra bekommt man sehr günstig, Scheibenwischer- Motor,
Zündspule, Birnen Warnblinkanlage, Relais, Hupe und mit dem anderen Kleinkram bist du sicherlich mit 500 Euro dabei. Wenn deine Isabella nur einen Lüftermotor hat, würde ich einen 2. in den anderen Kanal einbauen und beide Lüfter in Reihe schalten, dann läuft jeder Lüfter weiter auf 6 Volt. Das habe ich bei meiner Isabella auch so gemacht.
H4- Scheinwerfer sind allerdings teuer, kann ich aber sehr empfehlen. Meine hat mir Rolf Dossow besorgt. Einen Anlasser vom P 100 gibts bei ebay schon mal für um die 35.- Euro. Würde ich auf jedenfall auch verwenden, da kann ich Peter nur zustimmen.
Wenn man technisch ein bischen begabt ist und kennt sich mit der Elektrik aus, müsste man meiner Meinung nach mit 1000.- Euro gut hin kommen.


Gruß
Joachim



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.10.08 20:06.

 
Re: 12 Volt Experten
geschrieben von: austroborgi1 (---.adsl.highway.telekom.at)
Datum: 09. Oktober 2008 21:33

Hallo !
Vielen Dank für die großartige Resonanz auf diesen Beitrag. Peters Beitrag war wieder einmal sehr aufschlussreich, obgleich ich mit seiner Kostenrechnung von 2000 Euro, nicht sehr viel Freude hatte ;-)
Vielen Dank auch für die guten Tipps- welches Teil von einer anderen Automarke passt- z.B: die Lichtmaschine vom Ford Sierra – war mir ganz neu.
Vielleicht darf ich noch einmal lästig sein und wegen der Teile genau nachfragen – welches Baujahr – welche Type ( z. B Sierra )??...und, wenn noch jemand Teile von „Organspendern“ weiß die passen könnten- wäre das auch nicht uninteressant.
Zu den H4 Scheinwerfern- welche wären da geeignet – BMW ???

Liebe Grüße Michael

 
Re: 12 Volt Experten
geschrieben von: Peter (---.nsn-inter.net)
Datum: 10. Oktober 2008 07:56

Hallo Michael,

Bei der Kostenschätzung hatte ich u.a. geschrieben "– je nachdem, wie teuer du deine eigene Such- und Arbeitszeit ansetzt". Der geschätzte Betrag beinhaltet also nicht nur die reinen Teilekosten, sondern auch den Zeitaufwand, der bei diesem Vorhaben nicht unerheblich ist. Da die Lichtmaschinen der meisten modernen Autos eher mehr Leistung haben als wir brauchen, ist die Quelle sekundär; es muss lediglich ein Gerät sein, das sich von den Abmessungen her mit verträglichem Improvisationsaufwand einbauen lässt. Mit der Reihenschaltung zweier Verbraucher wäre ich vorsichtig: Dies mag bei Glühbirnen sicher funktionieren. Bei Elektromotoren hat man je nach Drehzahl und Belastung unterschiedliche Stromaufnahmen und damit unterschiedliche Innenwiderstände. Kommt einer der beiden Motore etwas langsamer auf Touren, fließen starke Ausgleichsströme, die zu Schäden führen können, wenn man keine elektronische Regelung konzipiert. Trotzdem freue ich mich für Joachim, dass seine Idee bis jetzt problemlos arbeitet.
Viele Grüße,

Peter

 
Re: 12 Volt Experten
geschrieben von: Letzter Fuffziger (---.bah.pppool.de)
Datum: 10. Oktober 2008 16:28

Hallo zusammen,

bin gerade dabei, die Lüftermotoren durch 12V-Exemplare aus dem Kadett D zu ersetzen (Schrottplatz, 20/ 25 EUR). Die haben den gleichen Durchmesser wie die originalen Isabella-Lüftermotoren und sind zudem 2-stufig. Alle wenigen anderen 6V-Verbraucher, die original bleiben (Uhr, Tankanzeige ...), habe ich in meinem neuen Kabelbaum auf eine Sicherung zusammenlegen lassen, die über einen 12V->6V Wandler betrieben werden soll. Anlasser überholt aus Holland (BMW, fast genau Originalabmessungen, vor 2 Jahren 100 EUR), Lichtmaschine Gleichstrom und Regler v. Ford P7 (20m, 26m eBay, passen ebenfalls problemlos, Wechselstromknödel sieht mir dann doch zu modern aus!). Kleinteile werden wie hier auch beschrieben ersetzt. Alles ist so verdrahtet (Kabelquerschnitte 6V), dass es sich jederzeit wieder auf den Originalzustand zurückbauen ließe.

Beste Grüße und viel Erfolg

Manfred

 
Re: 12 Volt Experten
geschrieben von: combi-cabrio (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 10. Oktober 2008 20:06

Der Vollständigkeit halber: wir haben Lichtmaschinen von VW Golf / Polo verbaut. Die Tankanzeige und die Uhr funktionieren bei 12V-betrieb hundertprozentig genau und völlig störungsfrei, und das seit einigen Jahren.

Gruß Hannes

 
Re: 12 Volt Experten
geschrieben von: borgideluxe (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 10. Oktober 2008 20:54

Hallo Manfred,

Uhr und Tankanzeige kannst Du normalerweise nicht über eine Sicherung laufen lassen, weil sie unterschiedliche Stromkreise haben. Die Uhr hat Dauerstrom, wobei die Benzinanzeige nur Strom bekommt wenn die Zündung an ist.

Die Spule der Uhr hat übrigens 6 Volt. Auch wenn es nur Millisekunden sind wo sie belastet wird, haut das Gewicht des Uhraufzugs doch ganz anständig nach oben wenn man 12 Volt drauf jagt. Ich hab mir eine kleinen elektronischen Spanungswandler besorgt und lasse der Uhr nur die benötigten 6 Volt zukommen.

Gruß

Joachim

 
Re: 12 Volt Experten
geschrieben von: Peter (---.nsn-inter.net)
Datum: 13. Oktober 2008 09:21

Hallo Joachim,

Deine Lösung ist auf jeden Fall die langlebigere und nach meiner Ansicht auch empfehlenswertere. Ein für 6V konzipiertes Gerät mit 12V zu betreiben, mag durchaus eine - vielleicht auch längere - Zeit über funktionieren, führt aber bestimmt zu höherem Verschleiß bei den kaum wieder zu beschaffenden Originalteilen.
Viele Grüße,

Peter

 
Re: 12 Volt Experten
geschrieben von: Letzter Fuffziger (---.bah.pppool.de)
Datum: 13. Oktober 2008 19:51

Hallo Joachim und hallo zusammen,

ist doch klar: Relais schaltet mit Zündung Tankgeber frei, Uhr bleibt an Dauer-6V.

Antworte mal direkt hier, auch wenn Borg Wardner das Thema zum zweiten Mal aufmachen will.
Natürlich ists eine "Arie", ein funktionierendes Auto umzurüsten. Darum geht es aber bei mir nicht. Ich habe einen Totalaufbau vor mir, und keine "Museumsinsel" geplant.
Ich tendiere im Inneren meines Herzens auch eher zur Diagonalreifen/ KH-Lack/ 6V/ noEdelstahl - Fraktion (ehrlich herzlichen Gruß an ARAL-Bert), aber wenn ich schon keines der superseltenen Autos habe, an denen es ausschließlich Borgward-Werksschweißpunkte und 10er Schrauben mit 14er Kopf etc. gibt, dann nehme ich mir die Freiheit, es für einen vielleicht etwas ausgedehnteren Fahrbetrieb mit einigen (fast) unsichtbaren (ja ich weiß, die Batterie ...) Modernitäten zu versehen. Mehrkosten sind nämlich in diesem Moment ca. 0 (und wie gesagt: alles rückbaubar!)
Übrigens: wie original sind eigentlich Arbeitsrelais?

Aber jetzt bitte nicht die ganze Diskussion von vorn!
Lichtgedanke!

Manfred

 
Re: 12 Volt Experten
geschrieben von: Rainer (---.pools.arcor-ip.net)
Datum: 13. Oktober 2008 23:20

Hallo Manfred,
lass dochdie 6Volt Batterie im Motorraum stehen (als Blender)und die 12 Volt irgendwo verstecken.
Gruss
Rainer




MfG
Rainer
Lass mich, ich kann das.!................................oh, kaputt !!

 
Re: 12 Volt Experten
geschrieben von: Peter (---.nsn-inter.net)
Datum: 14. Oktober 2008 06:11

Guten Morgen Manfred,

Arbeitsrelais gab es zu der Zeit, als unsere Autos auf den Markt kamen, bereits in den Zubehörgeschäften zu kaufen. Das noch relativ große Gehäuse war aus Aluminium und die Kabel wurden mit je einer Schraube angeklemmt; somit kann man sie als original betrachten. Heute sind sie kleiner, haben ein Kunststoffgehäuse und eine andere Technik zum Anbringen der Kabel. Findet man noch originale, was bei dem geringen Verschleiß von Relais gar nicht so unwahrscheinlich ist, kann man sie Elektrik wieder genau so aufbauen, wie bereits 1960 Spannungsabfälle reduziert wurden. Entschließt man sich zu den modernen, hat man den Vorteil, dass sie sich sehr unauffällig in kleinsten Nischen unterbringen lassen.
Viele Grüße,

Peter

 


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