hat jemand der Dieselfahrer Erfahrungen mit Pflanzenöl/Bio-Diesel in seinem Borgward (LKW oder PKW). Technisch sollte das bei den alten Vorkammer-Dieseln doch kein Problem sein, oder?
Gruß aus Münster/Westfalen
Dirk
Re: Erfahrungen Bio-Diesel / Pflanzenöl
geschrieben von: Jan F.H. (---.dip0.t-ipconnect.de)
Datum: 16. Januar 2007 12:44
Dirk, denk gar nicht erst dran!!!!!!!
1. hast du weniger Leistung und die brauchst du beim Borgward, jedes einzelne PS.
2. hast du mehr Ablagerungen an Ventielen, Kolben, Abgastrakt. An den Kolben Führt dass zu mehr Verschleiß, und an den Ventilen zu einem kleineren Querschnitt, also auch hier wieder minimale Leistungsverluste.
3. steht die ersparniss bei 3000-10000km im Jahr in keinem Verhältniss zu den nachteilen.
Und bei Modernen Dieselmotoren ist es noch schlechter. Bei einem TDI oder CDI beispielsweise kann es passieren, dass die Einspritzelemente/Pumpe auf grund der gerineren Schmiereigenschaften von Biodiesel über kurz oder Lang den Geist aufgeben!
Auch bei Gasumbauten sollte geklärt sein ob sich die Ventile dafür eignen!
Gruß jan
Re: Erfahrungen Bio-Diesel / Pflanzenöl
geschrieben von: Roland aus Werdohl (---.dip0.t-ipconnect.de)
Datum: 21. Januar 2007 13:37
Ich fahre schon lange ein 50/50 Gemisch aus Bio- und Mineralöldiesel in meinem Alltags-Tdi und konnte damit weder Leistungsabfall noch Mehrverbrauch feststellen.
Mein Vater ist Jahrelang Biodiesel pur gefahren und hat damit zwei Krafstoffpumpen geschrottet, da Biodiesel wie ein Lösungsmittel wirkt und sie undicht wurden.
So könnte es bei Deinem Borgward Diesel passieren, das der Biokraftstoff Ablagerungen in den Leitungen ablöst und Pumpe oder (falls Du einen eigebaut hast) Filter verstopfen.
Das Biodiesel selber für Ablagerungen sorgt, kann ich mir aufgrund seiner chemischen Eigenschaften nicht vorstellen.
Hi,
Man muß "Biodiesel", also RME ( Raps-Methyl-Ester ) von reinem Pflanzenöl unterscheiden. RME ist aggressiv und es sind Nitril-Dichtungen erforderlich, ebenso sind die schon beschriebenen Probleme mit der REP bekannt.
Anders bei reinem PÖL unter einigen Bedingungen:
- Vorheizung auf ca. 85°C mit speziellem Heizfilter
- möglichst Zweitank-system, damit mit Diesel gestartet werden kann, besonders im Winter
- separate Förderpumpe und Filter und Umschaltung "luftfrei" direkt vor der REP.
Dann funktioniert es prima, jedenfalls hatte ich an meinem 300 D ( OM 617 ) keine Probleme.
Ich werde demnächst an einem 300D-Turbo ( OM617.952 ) einen Umbau vornehmen und berichte dann.
Die beschriebene Möglichkeit 50:50 mischen geht auch, nur das Anspringverhalten im Winter war nicht so toll, aber das kann auch am Motor liegen. Sicher die einfachste Möglichkeit.
Es sei noch verwiesen auf zahlreiche Info, schaut mal bei Ebay "PÖL" rein, da bieten viele Anbieter alles Mögliche an. Manches ist Müll, aber man gewinnt einen Eindruck.