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Das Borgward-Forum
Coupe nach Cabrio umbauen
geschrieben von: Cris (---.165-64-87.adsl-dyn.isp.belgacom.be)
Datum: 20. April 2008 21:19

Hallo,

Ich uberwege selbst ein Isabella coupe um zu bauen nach cabrio.

Ich suche planner, zeichnungen oder photos van die verstärkungsteilen oder ein coupé cabrio (in slechter zustand) wie modelle.

Wer kann mich helfen?

freundliche Grüssen, Cris.

 
Re: Coupe nach Cabrio umbauen
geschrieben von: Peter (---.nsn-inter.net)
Datum: 21. April 2008 07:10

Guten Morgen Chris,

Das Vorhaben, ein Isabella Coupé in ein Isabella Cabriolet umzubauen, ist nur dann sinnvoll, wenn das Dach - beispielsweise durch einen Unfall mit Überschlag - derart verformt ist, dass ein Ausrichten unmöglich erscheint. Ansonsten kann es sein, dass man durch einen derartigen Umbau, durch den die Originalität unwiderruflich zerstört wird, den Wert eines Fahrzeugs eher mindert als steigert. Ich werde bestimmt nicht auf die Idee kommen, meinem originalen Coupé das Dach abzuschneiden.
Wenn du diesen Schritt unbedingt tun willst, kannst du dich an die professionellen "Dachabschneider", nämlich an die Firma Henry Preneux in Oelde sowie an den "Automobiliar Schreiber" in Vilsbiburg bei Landshut wenden. Wenn du dort das fertige Verdeck und diverse Kleinteile kaufst, triffst du wahrscheinlich auf Kooperationsbereitschaft.
Zuvor solltest du dir allerdings noch einmal ganz genau überlegen, ob du nicht mit einem perfekt restaurierten Isabella Coupé besser fährst. Die Situation ist angesichts der wenigen noch verfügbaren Autos dieses Typs einfach anders als beispielsweise bei einem VW Käfer, für den es entsprechende Umbausätze fertig zu kaufen gibt, und den man einfach austauschen kann, wenn so ein Vorhaben misslingt.
Viele Grüße,

Peter

 
Re: Coupe nach Cabrio umbauen
geschrieben von: Letzter Fuffziger (---.x.pppool.de)
Datum: 21. April 2008 20:51

Es wurde früher gemacht
es wird heute gemacht
Cabrios gab's nicht ab Werk Sebaldsbrück, und autorisieren kann CFWB niemanden mehr.
Wo ist der Unterschied?

Jeder hat die uneingeschränkte Verfügungsgewalt über sein Eigentum, solange er damit nicht gemeingefährlich agiert. Nehmt doch mal Abstand davon, andere vorschnell mit Eurer Sicht der Dinge zu überrollen, statt erstmal freundlich anzufragen, wie denn die des Fragenden sei - einfachstenfalls hat er längst alles schon selber überlegt - oder es ist sein drittes Coupe?

Sicher ist es am "elegantesten" ein Auto mit kaputtem Dach umzubauen, aber es gibt auch Leute die lassen seltene Autos auf Schrottplätzen verrotten oder nehmen einen Hammer und schlagen ein frisch restauriertes Fahrzeug zu Klump, weil Sie unterdessen zu der Meinung gekommen sind, die Menschheit huldige zu sehr dem Götzen Auto.

Abendgedanke

Manfred


 
Re: Coupe nach Cabrio umbauen
geschrieben von: Peter (---.nsn-inter.net)
Datum: 22. April 2008 06:18

Grüß dich Manfred,

Danke für deinen Beitrag! Du hast Recht, wenn du sagst, dass jedes Isabella Cabriolet im Grunde ein Umbau ist, weil diese Ausführung nicht ab Werk gefertigt, sondern meist von der Firma Deutsch als Umarbeitung der angelieferten Rohkarossen aufgebaut wurde. Nimmt man diese Modifizierung heute vor, gleicht das Unternehmen dem Neudruck einer seltenen Briefmarke, der technisch möglicherweise besser ausfällt als der Erstdruck, aber dennoch einen deutlich geringeren ideellen Wert hat. Ich stelle in keinerlei Zweifel, dass jeder mit seinem Eigentum machen kann, was er will, solange er nicht bei einem späteren Verkauf vorsätzlich falsche Vorstellungen weckt oder aufrecht erhält, wie es ein Profiumbauer mit entsprechendem gerichtlichen Ärger bereits praktiziert hat.
Das Problem ist, dass man sich zu einem Umbau schnell entschließen kann und vielleicht durch die Argumentationen entsprechender Fachbetriebe auch noch stark motiviert wird, und dann auf einem Treffen anstelle des erwarteten positiven Feedbacks nur sehr kritische Töne zu hören bekommt, die einen erst überzeugen, wenn der Eingriff nicht mehr rückgängig zu machen ist.
Ich stimme dir durchaus zu, dass unser Kollege "einfachstenfalls" längst alles schon überlegt hat - möglicherweise aber auch noch nicht; dann können Denkanstöße aus unserem Forum viel wert sein, ohne dass jemand von der Meinung eines anderen "überrollt" werden soll.

Unabhängig von diesen eher grundsätzlichen Überlegungen sollte man beim Cabrioletumbau auch folgende technische Probleme im Auge behalten:

1. Aus Platzgründen lässt sich bei der Isabella kein starres Rückfenster aus Glas verwenden, sondern man muss sich mit einer Kunststofffolie begnügen, die beim Öffnen des Verdecks in Falten liegt, was das Material bei jedem Öffnungs- und Schließvorgang sehr strapaziert. Außerdem kann man von einer solchen Folie natürlich nur eine stark eingeschränkte Durchsicht erwarten, die nach jedem neuen Falten noch etwas schlechter wird.

2. Die Bereiche hinter den Türen werden beim Abtrennen des Dachs geöffnet und mit dem Verdecktuch nur unzureichend abgedeckt, so dass der Weg für das Eindringen von Feuchtigkeit weitgehend frei wird. Für ein Cabriolet sind somit Fahrten oder auch nur Standzeiten im Regen noch weit problematischer als für ein Coupé.

3. Die Sicherheitsgurte lassen sich beim Coupé mit etwas Geschick an der C-Säule befestigen; diese wird beim Cabrioletumbau entfernt. Damit der obere Punkt des Gurtes in ausreichender Höhe angebracht werden kann, muss eine Vorrichtung montiert werden, die in den Bereich der früheren hinteren Seitenscheibe ragt und dann entsprechend zu polstern ist, damit die Verletzungsgefahr eingedämmt wird. Befestigt man dagegen den Gurt zu tief, wird beim Fahren die Bewegungsfreiheit des linken Armes eingeschränkt.
Viele Grüße,

Peter



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.04.08 07:56.

 
Re: Coupe nach Cabrio umbauen
geschrieben von: Rainer (---.pools.arcor-ip.net)
Datum: 22. April 2008 12:05

Hallo,
ich habe mal gehört, das zusätzlich ca. 15 kg an Blechen eingeschweisst werden müssen.
Kann das sein?
Gruss
Rainer

MfG
Rainer
Lass mich, ich kann das.!................................oh, kaputt !!

 
Re: Coupe nach Cabrio umbauen
geschrieben von: Peter (---.nsn-inter.net)
Datum: 22. April 2008 14:08

Hallo Rainer,

Mit den zusätzlichen Blechen hast du ganz richtig gehört. Sie müssen die Festigkeit der selbsttragenden Karosserie gewährleisten, die durch den Wegfall des Daches ansonsten nicht mehr gegeben wäre. Ob die Masse dieser Rahmenteile allerdings genau 15 kg beträgt oder vielleicht etwas mehr, kann ich dir nicht sagen. Auf jeden Fall kommt es definitiv zu einer Massenzunahme, obwohl das Tuchverdeck leichter ist als das alte Blechdach. Der Vorteil ist, dass sich des Schwerpunkt der Fahrzeugs durch diese Maßnahmen ein wenig nach unten verschiebt, wodurch sich die Straßenlage leicht verbessert - was man allerdings in die Fahrweise nicht einkalkulieren sollte.
Viele Grüße,

Peter

 
Re: Coupe nach Cabrio umbauen
geschrieben von: Letzter Fuffziger (---.bah.pppool.de)
Datum: 22. April 2008 14:29

Hallo Ihr,

Bei Automobliliar Schreiber gibt es außer (zwar verständlichen aber) horrenden Preisen recht gute Aufnahmen zu den zusätzlichen Blechen: Verstärkungen an der vorderen Querwand, schräg eingeschwießte Bleche zwischen Türausschnitt und Kupplungspedal, je ein weiteres Blech innerhalb der "normalen" Innenwand des Schwellers (also im Querschnitt das 4te!), Änderungen in den hinteren Wölbungen für den Verdeckkasten.
Allerdings ist nicht ersichtlich, ob die jetztigen Aufschneider im Bodenbereich noch die Deutsch-Methode anwenden: teilw. schräges Aufschweißen von Stehblechen auf den bestehenden Boden und Einziehen einer 2. Etage, die sich hinten von der Stufe auf der Ebene der Sitzbefestigungen +- durch das ganze Auto zieht. Habe ich mal "live" an einer "echten" Deutsch Limoschnitte gesehen. War wegen der guten "Durchsicht" fein zu erkennen.
Zusammen mit den Angaben von Peter dürfte klar sein, warum Cabrios noch viel schneller durch waren als Normal-Isabellen.

Manfred

 


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