Re: Coupe nach Cabrio umbauen
geschrieben von: Peter (---.nsn-inter.net)
Datum: 22. April 2008 06:18
Grüß dich Manfred,
Danke für deinen Beitrag! Du hast Recht, wenn du sagst, dass jedes Isabella Cabriolet im Grunde ein Umbau ist, weil diese Ausführung nicht ab Werk gefertigt, sondern meist von der Firma Deutsch als Umarbeitung der angelieferten Rohkarossen aufgebaut wurde. Nimmt man diese Modifizierung heute vor, gleicht das Unternehmen dem Neudruck einer seltenen Briefmarke, der technisch möglicherweise besser ausfällt als der Erstdruck, aber dennoch einen deutlich geringeren ideellen Wert hat. Ich stelle in keinerlei Zweifel, dass jeder mit seinem Eigentum machen kann, was er will, solange er nicht bei einem späteren Verkauf vorsätzlich falsche Vorstellungen weckt oder aufrecht erhält, wie es ein Profiumbauer mit entsprechendem gerichtlichen Ärger bereits praktiziert hat.
Das Problem ist, dass man sich zu einem Umbau schnell entschließen kann und vielleicht durch die Argumentationen entsprechender Fachbetriebe auch noch stark motiviert wird, und dann auf einem Treffen anstelle des erwarteten positiven Feedbacks nur sehr kritische Töne zu hören bekommt, die einen erst überzeugen, wenn der Eingriff nicht mehr rückgängig zu machen ist.
Ich stimme dir durchaus zu, dass unser Kollege "einfachstenfalls" längst alles schon überlegt hat - möglicherweise aber auch noch nicht; dann können Denkanstöße aus unserem Forum viel wert sein, ohne dass jemand von der Meinung eines anderen "überrollt" werden soll.
Unabhängig von diesen eher grundsätzlichen Überlegungen sollte man beim Cabrioletumbau auch folgende technische Probleme im Auge behalten:
1. Aus Platzgründen lässt sich bei der Isabella kein starres Rückfenster aus Glas verwenden, sondern man muss sich mit einer Kunststofffolie begnügen, die beim Öffnen des Verdecks in Falten liegt, was das Material bei jedem Öffnungs- und Schließvorgang sehr strapaziert. Außerdem kann man von einer solchen Folie natürlich nur eine stark eingeschränkte Durchsicht erwarten, die nach jedem neuen Falten noch etwas schlechter wird.
2. Die Bereiche hinter den Türen werden beim Abtrennen des Dachs geöffnet und mit dem Verdecktuch nur unzureichend abgedeckt, so dass der Weg für das Eindringen von Feuchtigkeit weitgehend frei wird. Für ein Cabriolet sind somit Fahrten oder auch nur Standzeiten im Regen noch weit problematischer als für ein Coupé.
3. Die Sicherheitsgurte lassen sich beim Coupé mit etwas Geschick an der C-Säule befestigen; diese wird beim Cabrioletumbau entfernt. Damit der obere Punkt des Gurtes in ausreichender Höhe angebracht werden kann, muss eine Vorrichtung montiert werden, die in den Bereich der früheren hinteren Seitenscheibe ragt und dann entsprechend zu polstern ist, damit die Verletzungsgefahr eingedämmt wird. Befestigt man dagegen den Gurt zu tief, wird beim Fahren die Bewegungsfreiheit des linken Armes eingeschränkt.
Viele Grüße,
Peter
1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.04.08 07:56.