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Das Borgward-Forum
Armbanduhren von Borgward
geschrieben von: votecto (---.bfinv.de)
Datum: 25. Januar 2004 13:43

Hallo,


seit Jahren bin ich Fan von allem was Borgward betrifft. Leider wird es mir (30) so schnell nicht möglich sein ein Auto der Borgward-Gruppe zu besitzen. Nichts desto trotz beschäftige ich mich in meiner Freizeit mit dem Thema und versuche so wenigstens meinen geistigen Horizont zu erweitern.

Durch Zufall stieß ich bei der Suche nach Armbanduhren bei ebay vor etwa einem halben Jahr auf eine Borgward-Armbanduhr. Wer kann mir Informationen darüber geben, wofür diese Uhren verliehen wurden und wer der Hersteller war???

Über jegliche Art von Hinweisen und Bildern wäre ich sehr dankbar.

Als kleiner Junge schaute ich fasziniert und neugierig zugleich meinem Großvater, er war Uhrmacher, über die Schultern. Ich wollte den Beruf des Uhrmachers ergreifen, aber leider redete es mir mein Großvater aus. Ich bin immer noch der Meinung, daß ich ein begnadeter Uhrmacher geworden wäre, aber mittlerweile bin ich vom Industriemechaniker ins Beamtenverhältnis gerutscht. Ist ja klar, daß man den sicheren "Beamten-Status" heute nimmer so schnell aufs Spiel setzt. Aber wenigstens ist die Uhrmacherei ein sehr schönes Hobby, welches mich Ausfüllt.



Nachricht bearbeitet (28-02-04 22:28)

 
Re: Armbanduhren von Borgward
geschrieben von: logert (---.teleos-web.de)
Datum: 25. Januar 2004 18:01

hallo thomas,
schön das sich jemand näher für dieses thema interessiert. die uhren wurden vom borgwardwerk für 100 000 km fahrleistung an den fahrer des wagens, nicht an den halter, zusammen mit einer urkunde - einer plakette und einer vergoldeten flügelnadel ausgegeben. da die haltbarkeit des wagens (isabella) insbesondere des motors weit über 100 000 km lagen wurde der prozess auf 200 000 km erweitert, wann dieses geschehen ist kann ich nicht genau bestimmen, müßte aber so um 1959-60 geschehen sein. von den armbanduhren soll es 18 verschiedene ausführungen geben, von den plaketten gibt es jeweils (100 u. 200tsd.) 2 ausführungen. ich hoffe dir und auch anderen leuten hiermit eine ausführliche information gegeben zu haben.
viele grüße an alle
udo logert
ps: ich such übrigens noch einen job - meldet euch

 
Re: Armbanduhren von Borgward
geschrieben von: votecto (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 25. Januar 2004 19:49

Hallo Udo Logert,

danke für die Information. Sie haben mir sehr weitergeholfen. Ich werde die Sache im Auge behalten. Vielleicht taucht ja wiedermal eine Uhr auf, die ich ersteigern kann, bzw. der Verkäufer/ Käufer mir weitere Hinweise über den Hersteller geben kann.

 
Re: Armbanduhren von Borgward
geschrieben von: Zehfuss (---.dip0.t-ipconnect.de)
Datum: 25. Januar 2004 23:28

Die Armbanduhren wurden von Borgward gerne in kleineren Tranchen beschafft, am liebsten im Gegengeschäft schlicht um schlicht, weshalb die halbe Pforzheimer Uhrenhändlerschaft Isabella und Alligator-Lkw fuhr. Altgediente Pforzheimer Fachverkäufer erinnern sich vereinzelt noch daran. Tauschgeschäfte waren eine Borgward-Spezialität, gerne lieferten auch Druckereien 100.000 Prospekte gegen eine neue Isabella ab. 18 verschiedene Ausführungen sind daher glaubhaft. -

Mit Stand von Herbst 1957 wurden bei Borgward auch noch die Fahrzeugbesitzer selbst (nicht nur angestellte Fahrer) mit Uhren bedacht. Im Jahr 1956 gab Borgward 3000 Uhren aus; die Zahl wuchs 1957 drastisch an ("geburtenstarke" Isabella-Jargänge 1954/55!). Über eine Verschärfung des Ausgabemodus wurde im Herbst 1957 noch nachgedacht. M.E. gingen die Uhren ab 1958 nur noch an angestellte Fahrer. Ab 1959 schraubte Borgward das km-Limit zudem auf 200.000 hoch, da praktisch jede Isabella 100.000 km erreichte, sofern sie nicht mutwillig zerstört wurde. Wohl ebenfalls 1958 wurde die Plakette mit Bremer Wappen gegen die billigere Alu-Version mit Rhombus ausgetauscht.

Borgward ehrte die Isabella-Vielfahrer auch noch, als diese Praxis bei VW eingeschlafen war und es beim Daimler nur noch vergoldete Nadeln gab. Eine nette Geste, wie überhaupt die Schaffung dessen, was Marketing-Menschen heute eine belastbare Kundenbeziehung nennen, in Bremen früh entdeckt und kultiviert wurde: Den "Rhombus"gab es ab 1952, als Mercedes-Fahrer von einer ähnlich feinen Kundenzeitschrift nur träumen konnten. Selbst der Porsche-"Christophorus" war nicht besser aufgemacht. Und welcher Hersteller gab seinen Mittelklassewagen der 50er Jahre nicht nur echtlederne Hüllen für die Wagenpapiere mit auf den Weg, sondern einen verchromten Luftdruckprüfer in Profiqualität, verpackt in kleinem Etui mit Borgward-Rhombus? Na ja, hanseatisch halt. Sie haben es getan und in der Werbung mit keiner Silbe erwähnt.

Schwelgerisch in die frische Woche -
Z.

 
Re: Armbanduhren von Borgward
geschrieben von: Hippi (---.ewetel.net)
Datum: 14. Juni 2004 01:30

sehr informativ...

 
Re: Armbanduhren von Borgward
geschrieben von: Bröhn (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 24. Juni 2004 07:33

An Votecto:
Hallo!
Warum sollte es nicht möglich sein, ein Fahrzeug der Borgward-Gruppe zu besitzen? Wenn Du ein Alltagsauto hast, denke doch einfach darüber nach, ob das nächste Auto nicht ein Borgward / Lloyd / Goliath sein könnte. Ich fahre seit 1987 nur Bremer Autos (in den letzten Jahren allerdings nur von März bis Oktober) und hatte noch keine Probleme bislang. Gerade habe ich des Langstreckenkomforts wegen den Alexander durch eine Isabella Limousine ersetzt (bei ca. 25.000 km p. a. doch etwas angenehmer). Bei überwiegendem Stadt- oder ländlichem Kurzstreckenverkehr genügt ein 600er meiner Ansicht nach allerdings vollauf.
Bei Isabella bzw. Lloyd 600 treten auch kaum Ersatzteilprobleme auf, die einen täglichen Betrieb unmöglich machen. Im heutigen Verkehr hält eine Isa ohne Schwierigkeiten mit und Pannen hatte ich bislang nur zwei in 17 Jahren (platter Reifen bei einer Arabella 1988 und ein gerissener Keilriemen bei einer Isa de Luxe 1998 - nichts Ernsthaftes also). Wenn man die Autos gut behandelt (regelmäßige Pflege und kein GTI-Fahrstil), laufen sie auch gut. Von meiner jetzigen Isabella bin ich begeistert. Ich bin nicht gerade der Schrauberkönig, aber wenn die handwerklichen Fähigkeiten für die übliche Wartung reichen, reicht`s auch zum Borgward. Auch muß man nicht unbedingt ein Topexemplar suchen (das wäre mir auch für den Alltag zu schade), ein technisch ordentliches Auto mit gesunder Blechsubstanz vermittelt die gleiche Fahrfreude. Außerdem: Teuer ist das Ganze nicht; der Wertverlust eines "normalen" Gebrauchtwagen entfällt und alltagstaugliche Isabellen ohne viel Arbeit gibt es mitunter schon ab 6000 Euro. Bei Mercedes bekomme ich dafür eine verbrauchte Droschke...
Versuch`s einfach mal!
Beste Grüße,
Rainer



Nachricht bearbeitet (24-06-04 07:46)

 
Re: Armbanduhren von Borgward
geschrieben von: Bröhn (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 25. Juni 2004 17:16

Hallo Votecto!
Habe die Mail bekommen, kann sie nur nicht beantworten, weil mein Mail-Programm spinnt. Daher auf diesem Wege: Nur Geduld, dann findet sich schon ein bezahlbarer Borgward!
Beste Grüße,
Rainer

 


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