Re: Unklare konstruktive Einzelheiten Isabella
geschrieben von: 369600coupe (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 21. Oktober 2009 23:44
Hallo Manfred,
super Thema!
Folgenden theorethischen Ansatz hätte ich hierzu anzubieten:
Gegebene Voraussetzung ist erstmal, dass aus irgendeinem konstruktiven Grund der
Längsträger hinten, im Auslauf zum Sitzquertäger, mit drei "fetten" Schweißpunkten und ganz vorn nochmals, vor dem Knick nach oben mit dem Bodenblech bzw. dem Übergang zur Spritzwand verscheißt ist.
Dazwischen liegt er frei! Das ist offensichtlich gewünscht, um geringfügige Bewegungen -Drehungen(Torsion)um die Fahrzeuglängsachse mitmachen zu können, ohne den Träger zu sehr zu belasten.
Aufgabe der "Hilfsblechlein" könnte sein, den langen unfixierten Bereich, zum einen dennoch in der Bewegung einzuschränken und zum anderen natürlich eine Lagefixierung zu bieten, damit der Träger nach abklingender Krafteinirkung wieder in die Ursprungslage zurückfindet. Außerdem sollen keine bleibenden Verformungen entstehen, wodurch das Profil vom Unterboden abhebt und Nässe einziehen kann.
Die komische Form des "Hilfsblechleins" erkläre ich mir so:
Der beschriebene Fortsatz oder die Zunge, die davon am Träger mit einem Schweißpunkt fixiert ist, ist ja dann sprichwörtlich das Zünglein an der Waage, welches die Kräfte bei Torsion aufnehmen müsste.
Denkt man sich jetzt mal eine mittige Linie in Fahrzeuglängsachse, durch den Träger (Beispielsweise den der Fahrerseite) und verdreht diesen Gedanklich (und natürlich übertrieben) im Uhrzeigersinn, dann entsteht an den Fortsätzen bzw. den Zungen auf der Seite zum Mitteltunnel hin, eine Stauchung, während die gegenüberliegende Seite, zur Fahrertür hin, eine Streckung erführe.
Sieht man sich die "Hilfsblechlein" genauer an, kann man sehen das der sogenannte Fortsatz durch Stanzung vom Rest des Bleches gezielt getrennt wurde. Damit könnte einer durch Bewegung stattfindenden Kerbwirkung und vorzeitiger Materialermüdungserscheinung, vorgebeugt worden sein.
Gegen diese Theorie spricht natürlich, das trotz diesem getrennten Fortsatz, eine wirkliche elastische Funktion (Federwirkung)bezweifelt werden darf.
Eigenartigerweise habe ich aber auch noch nie Brüche an diesen "Hilfsblechlein" gesehen, oder davon gehört.
Ich bin derzeit dabei mein Coupe von Grund auf zu sanieren und habe dies Arbeiten
am Unterboden (neue Böden, neu Längsträger und auch neue selbstgefertigte Hilsblechlein" - Ausdruck gefällt mir irgendwie) schon länger hinter mir.
Aber: Ich habe mein Träger zwischendurch punktgeschweißt und unsichtbar geschliffen. Die "Hilfsblechlein" habe ich wegen der Original Optik angebracht. Wenn man mal bei Schreiber oder Preneux schaut, entfallen hier die Hilfsbleche gar komplett und es wird ofensichtlich nurPunktgeschweißt.
Manche ziehen hier auch an der Kante Schweißraupen, in etwa der Länge des Blechleins an, um den Längsträger zwischendurch zu fixieren. Scheint wohl alles irgendwie den Segen des TÜV's zu finden.
Meine Schilderungen sind ausschließlich meine Sicht der Dinge. Gerne rege ich damit weitere Diskussionen zur "Wahrheitsfindung" an.
Übrigens: Im "Völker" wo ja die Torsionsbelastung in den ersten Jahren echt problematisch war, ist leider auch nichts hierzu auffindbar
Also dann...
Schraubergrüße
Rolf