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Das Borgward-Forum
Alltagstauglichkeit verbessern
geschrieben von: ImpidimpiG (---.khis.de)
Datum: 26. März 2008 17:02


Hallo,
ich habe nach einigem hin und her und Besichtigungen eine teilrestaurierte Isabella de Luxe erworben. Kaufentscheidend war, daß die Karosse fachmännisch (mit Fotos) instandgesetzt wurde, d.h. kompletterBoden, Schweller etc. alles erneuert und nicht, wie ich das bisher eigentlich immer gesehen hatte, Flickwerk.
Scheinbar macht sich für eine Limousine aufgrund des geringen Markwertes doch kaum jemand die Arbeitund wenn, dann nur für sich selbst. Achsen und Motor sind überarbeitet, doch ist noch einiges an Arbeit dran.

Bei meinem Coupé hatte ich auf möglichste Originalität geachtet, hier möchte ich aber doch den Nutzwert verbessern.
Ich denke dabei an:
- 12 Volt Umrüstung
- Trennung von Blinker und Stoplicht
- Sitze mit besserem Seitenhalt und Kopfstützen (Wer weiß, welche gut passen würden ???)
- Sicherheitsgurte
- Bremskraftverstärker (Welcher würde denn passen ? Der alte T50 ist sicher keine Lösung, sehr teuer und störanfällig.)
- Schiebedach (kein Faltdach, suche daher noch ein Dach mit Stahlschiebedach.)

Weiterhin suche ich dann auch noch einige Teile wie Stoßstangen, Zierleisten, Dichtungen etc.
Wer Tips zu obengenanntem oder etwas anzubieten hat, bitte im Forum oder per Mail (ImpidimpiG@web.de) melden.
Interessant wäre auch, welcher Aufwand es ist, einen anderen Motor mit Getriebe
einzubauen. Gibt es vielleicht jemanden, der so etwas schon gemacht hat ?
Auf der australischen Webseite ist eine Limousine mit 1,8l Nissan Motor und Getriebe (130 PS). Volvo und auch Opel Rekord Motore wurden wohl auch verbaut.

Danke.
Günther

 
Re: Alltagstauglichkeit verbessern
geschrieben von: borgideluxe (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 26. März 2008 18:34

Hallo Günther,

ein Dach mit Stahlschiebedach habe ich noch,
muss aber aufgearbeitet werden.
Wenn Interesse, bitte melden.

Gruß
Joachim

 
Re: Alltagstauglichkeit verbessern
geschrieben von: Casi (---.w.pppool.de)
Datum: 26. März 2008 19:41

Zu Fragen der Alltagstauglichkeit kann bestimmt Udo Wiskow
Tel.:02852-3405
Mail: borgward.teile@freenet.de
etwas sagen, da er selbst täglich seine Lim. nutzt.

Auch bezüglich der Ersatzteile ist er ein kompetenter Ansprechpartner.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.03.08 19:45.

 
Re: Alltagstauglichkeit verbessern
geschrieben von: alfred (---.bae.pppool.de)
Datum: 27. März 2008 09:30

Hallo,
wie ich eben gesehen habe ist ein Schiebedach eventuell zu haben.
Wenn der Günter es nicht will würde ich es sehr gerne noch in mein Coupe
einbauen.Eigentlich sollte die leere Karosse in der nächsten Woche zum
Lackierer,aber mit einenm Schiebedach währe es Viel schöner.
Mit freundlichem Gruß
und in der Hoffnung das es kleppt
Joachim Schablow

 
Re: Alltagstauglichkeit verbessern
geschrieben von: SchwedenHansa (---.ewe-ip-backbone.de)
Datum: 27. März 2008 10:34

Hallo Schraubergemeinde,

ich habe mich gerade gefragt warum man eine Isabella in diesem Maße umbauen muss....
Sicher ist ein Schiebedach eine feine Sache und sicherlich sind die Kunstledersitze nach heutigem Geschmack das letzte....Auch sind 6-Volt Anlagen und kombinierte Blinker/ Bremslichter nicht das Sicherste....und 75 Ps sind heute nur noch Kleinwagenformat...


ABER die TS de Luxe war damals das, was heute ein BMW M5 darstellt. Dementsprechend selten ist sie heute auch. Ein solcher Umbau macht aus der schönen Isabella nur eine Bastelbude...die auf Oldtimertreffen nur ein Kopfschütteln ernten wird.

Ein kleines Beispiel aus dem Kreise der Porschefahrer. Der 911 SC wurde, als er preislich am Boden lag, gerne zum Carrera oder Turbo umgestylt. Nur sind die damals teuren und aufwendigen Umbauten heute nichts mehr Wert und auf Markentreffen werden sie nur müde belächelt und das obwohl meistens Originalteile Verwendung fanden....

Und wer jetzt sagt der Stephan meckert nur muss sich aber auch sagen lassen, dass ich meine Isabella auch im Alltag bewegt habe und das ganz ohne Änderungen. Viele von euch kennen sie heute als Roland 1 der Bremer Polizei.

Und nun werde ich wieder "Diagonalreifen schwimmen" gehen - Soll heißen eine Runde Hansa fahren....aber Schwamm drüber. Jeder ist selbst seines Glückes Schmied!


Ölfingergrüße
Stephan

 
Re: Alltagstauglichkeit verbessern
geschrieben von: buerschjen (---.superkabel.de)
Datum: 27. März 2008 14:58

Hallo Günther, hallo Alfred,

auch ich hab noch ein Limosinendach mit Schiebedach. Alles komplett. Es währe also für jeden eins da. Schickt mir einfach eine Mail wenn interesse besteht.

Grüsse Stefan

 
Re: Alltagstauglichkeit verbessern
geschrieben von: ImpidimpiG (---.khis.de)
Datum: 07. April 2008 17:16

Hallo,
danke für Eure Antworten soweit, wenn ich auch auf mehr konkrete Tips gehofft hatte.
Entweder möchten manche Ihr Wissen doch lieber für sich behalten oder
es liegt ganz einfach daran, daß das Durchschnittsalter der Borgwardianer doch im
allgemeinen sehr hoch ist und ein solches Medium nur von wenigen genutzt wird.
(Im Mercedes Forum etwa kann sich bei solchen Themen eine wochenlange Diskussion
ergeben mit interessanten Sichtweisen - na ja wie dem auch sei.)
Den Originalitätsfetischismus kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Soll doch jeder sein
Fahrzeug so fahren wie es ihm gefällt - original mit Patina, orginalgetreu restauriert oder
halt mit gewissen Änderungen. Ich Hinblick auf die heutige extreme Verkehrsdichte denke
ich, daß Dinge wie Kopfstützen, Gurte, 12V etc. durchaus gerechtfertigt sein können.
Schon bei einem Heckaufprall mit 40 km/h hat man bestenfalls lebenslang Kopfschmerzen.
Und wenn ich heute ein Fachwerkhaus restauriere, baue ich wie selbstverständlich auch
kein Plumpsklo oder Donnerbalken mehr ein, nur weil es damals eben so war.
Gruß
Günther

 
Re: Alltagstauglichkeit verbessern
geschrieben von: Letzter Fuffziger (---.bah.pppool.de)
Datum: 07. April 2008 19:43

Hallo Günther,

genau, hier gibt es kein Recht-haben und nicht-Recht-haben.
Die Meinungsmehrheit liegt bei den Jüngeren eindeutig auf der pragmatischen Seite, denke ich - auch wenn sie sicher sein müssen, dass sie das Original-Fahrfeeling nie mehr ganz erreichen.

Für mich als prognostizierten Spät-Rentner, Familienvater und Hauptverdiener zählt Sicherheit da, wo ohne Substanzverluste erzielbar (Reifen Elektrik), mehr als das letzte Bischen museales Flair - erstens ist das mit einer Rundum-Restaurierung sowieso weg, und ich will auch nicht nur'n paar hundert Kilometer fahren, wenn die Lady mal fertig ist.

Bei den Sitzen geht mir die Sache allerdings zu weit. Änderungen ja, aber nur "unsichtbare" und reversible. Bis heute bin ich mir nicht klar, ob ich mich zu Gurten durchringen werde. Hatte schon drei Oldies ohne. Fährs'de eben nicht am Wochentag auf der A3 nach Frankfurt! Aber wenn, machen Gurte eben nur MIT Kopfstützen Sinn.

Elektrik und Beleuchtung werden diverse Ergänzungen über sich ergehen lassen müssen - aber kein Verlassen der Original-Kabelquerschnitte und -verläufe. Man weiß ja nie, was mal in 30 Jahren ist - vielleicht gibt es dann Benzin wieder nur noch zu Apothekenpreisen und man besinnt sich auf andere Originalitätswerte. Dann z.B. alle 6V-Teile wieder reingeschraubt, und gut isses.

 
Re: Alltagstauglichkeit verbessern
geschrieben von: SchwedenHansa (---.ewe-ip-backbone.de)
Datum: 07. April 2008 20:31

Hallo zusammen,

nun möchte ich aber auch noch mal meinen Senf dazu geben... ;o)

Ich zähle mit meinen noch nicht ganz 31 Jahren sicherlich zu den jüngeren Borgwardianern. Trotzdem läuft unser Hansa mit 6 Volt-Anlage und auf Diagonalreifen. Auch würde ich in ihn niemals modernere Sitze mit Kopfstützen und Sicherheitsgurten einbauen. Ist es doch gerade, neben der Optik, das Fahrgefühl das einen Oldtimer auszeichnet und zu diesem Fahrgefühl zählt doch auch das Schwimmen des Hansas auf der Straße. So fährt er mit seiner blattgefederten Pendelachse und den Diagonalreifen jeder noch so kleinen Bodenwelle nach. Auch sieht man nicht sonderlich viel - ich bin schließlich kein "Sitzriese" wie es Carle war...

Man muss das Fahrzeug ja nicht in den Lieferzustand restaurieren. Auch die Fahrzeuge in der heimischen Garage haben teilweise eine leichte "Modernisierung" über sich ergehen lassen müssen. So arbeitet in einem unserer Citroens eine Drehstrom-Lichtmaschine. Sie war nötig um die für den TÜV nötigen Ergänzungen an der Lichtanlage ernähren zu können....Aber das musste eben sein um das Fahrzeug am Leben zu erhalten!

Eine weitergehende Modernisierung halte ich aber für wenig sinnvoll. Auch wenn Sitze mit Dreipunktgurten und Kopfstützen nachgerüstet werden bleibt der Rest des Fahrzeuges doch auf dem Sicherheitsstand von damals. Soll heißen die kleinen Rückleuchten mit ihren winzigen Blinkern werden gerne übersehen. Die Trommelbremse zieht niemals so wie eine elektronisch geregelte, gelochte Scheibenbremse mit ABS... Man könnte da alles mögliche stundenlang weiter auflisten...

Und wo fängt man an zu verbessern? Mit welchen Sachen kann man leben und welche dinge muss man verändern? Mein Vater und ich haben mehrere alte Fahrzeuge in den heimischen Garage stehen. Verändert man den Citroen von 1922 da er nur mittels Seilzugbremse zum Halten kommt? Kommen auf den Hansa 1500 Stahlgürtelreifen damit er nicht mehr so stark tänzelt? Oder sollte man den 81er 911er Porsche einmotten weil er weder ABS noch ASR oder ESP hat?
Ich kann mit allen Dingen gut leben - ich muss mich eben darauf einstellen!

So...NUN BIN ICH MAL GESPANNT WAS DIE ANDEREN DAZU SAGEN!!! yawning smiley)

Ölfingergruß Stephan

 
Re: Alltagstauglichkeit verbessern
geschrieben von: uwevogel (---.omega12.maxonline.com.sg)
Datum: 08. April 2008 16:25

Ich mag's auch lieber original.

Als ich neue Reifen brauchte, haben wirklich alle, die ich gefragt habe, Diagonalreifen verflucht.

Komisch, ich habe trotzdem welche montiert (mit schoner breiter Weisswand) und mit neuen Lagern/Gummis/optimal eingestellter Spur etc. faehrt sich das sehr angenehm....

Und wenn man Kabel und Kontakte neu gemacht hat, reichen 6V auch aus...

Selbst die Bremsen, gut eingestellt und entlueftet, sind kein Problem....

Aber am Ende kommt es doch darauf an, dass man selbst gerne im Auto sitzt. wer sich mit moderner Technik wohler fuehlt, sool's halt optimieren....

 
Re: Alltagstauglichkeit verbessern
geschrieben von: Fritz (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 08. April 2008 23:55

Datum: 08. April 2008

Hallo zusammen,

das Thema lautet doch Alltagstauglichkeit verbessern, dazu gehören einfach

technische Verbesserungen.

Bei dem heutigen Verkehrsaufkommen ist es wichtig auch die Elektrik

auf einen neueren Stand zu bringen als zu damaliger Bauzeit.

Bei Alltagsfahrten lässt es sich nicht vermeiden in eine Regen-und Nachtfahrt zu

kommen, wer da die Vorteile einer 12 Voltanlage nicht erkennt, sollte mal einen

Augenarzt aufsuchen. Ein weiterer Punkt ist das Zweikreis Blinklicht -Stopplicht

das bei grellem Tageslicht sehr schlecht zu erkennen ist. Ein getrenntes

Blinklicht vom Stopplicht lässt sich durch verschiedene Varianten

bewerkstelligen ohne erkennbaren Verlust an der Originalität.

Wer natürlich sein Fahrzeug nur für Austellungszwecke und als

Garagenwagen hat, sollte es lieber im Orginalzustand belassen.

Gruß Fritz

 
Re: Alltagstauglichkeit verbessern
geschrieben von: borgideluxe (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 09. April 2008 11:13

Fritz schrieb:
-------------------------------------------------------
> Datum: 08. April 2008
>
> Hallo zusammen,
>
> das Thema lautet doch Alltagstauglichkeit
> verbessern, dazu gehören einfach
>
> technische Verbesserungen.
>
> Bei dem heutigen Verkehrsaufkommen ist es wichtig
> auch die Elektrik
>
> auf einen neueren Stand zu bringen als zu
> damaliger Bauzeit.
>
> Bei Alltagsfahrten lässt es sich nicht vermeiden
> in eine Regen-und Nachtfahrt zu
>
> kommen, wer da die Vorteile einer 12 Voltanlage
> nicht erkennt, sollte mal einen
>
> Augenarzt aufsuchen. Ein weiterer Punkt ist das
> Zweikreis Blinklicht -Stopplicht
>
> das bei grellem Tageslicht sehr schlecht zu
> erkennen ist. Ein getrenntes
>
> Blinklicht vom Stopplicht lässt sich durch
> verschiedene Varianten
>
> bewerkstelligen ohne erkennbaren Verlust an der
> Originalität.
>
> Wer natürlich sein Fahrzeug nur für
> Austellungszwecke und als
>
> Garagenwagen hat, sollte es lieber im
> Orginalzustand belassen.
>
> Gruß Fritz
>

100%ig meine Meinung!

Hinzu kommt noch das Thema Diagonalreifen.
Zum stehen sind die sicherlich gut genug.
Zum fahren auf Autobahnen (mit Spurrillen) einfach nur lebensgefährlich.

Sicherheitsgurte nur in Verbindung mit Nackenstützen.
Das bedeutet allerdings völlig andere Sitze.

Bremsen reichen meiner Meinung nach aus.
Motor und Getriebe würde ich auch belassen.

Schiebedach ist natürlich auch ein Vorteil.

Gruß

Joachim




2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.04.08 11:24.

 
Re: Alltagstauglichkeit verbessern
geschrieben von: SchwedenHansa (---.ewe-ip-backbone.de)
Datum: 09. April 2008 19:35

Hallo Schraubergemeinde,

natürlich habt ihr alle irgendwo recht. Sicherlich ist es mit 12 Volt Beleuchtung heller vorm Auto und sicherlich schwimmen Diagonalreifen. Und ich muss euch auch recht geben wenn ihr sagt, dass Dreipunktgurte und Kopfstützen Leben retten können. und ja wenn ich ein "totes" Museumsstück habe das nur gut aussehen muss kann ich die Technik völlig außer acht lassen...

Nur sollte man sich fragen was ich denn wirklich möchte.

Möchte ich Oldtimer fahren sollte dieses Fahrzeug auch das Fahrgefühl vermitteln und nicht nur irgendwie alt aussehen. In der Sammlung die mein Vater und ich daheim beherbergen sind drei Oldies mit H-Kennzeichen unterwegs, der Rest läuft auf eine 07er-Nummer. Die Fahrzeuge mit H-Nummer werden sehr viel und regelmäßig bewegt. In Zahlen heißt das, dass unser Hansa 1500 (6Volt, Diagonalreifen,...) 2007 ca 10.000 Kilometer gefahren wurde. Auch unser Citroen Traction Avant wird regelmäßig bewegt. Er hat, seit seiner Zulassung als Oldtimer, ca 200.000 Kilometer quer durch Europa gesammelt. Auch das geht problemlos und das obwohl der Wagen technisch bekanntlich aus dem Jahre 1934 stammt. An ihm wurde lediglich die Lichtmaschine gegen eine etwas stärkere getauscht um die vom TÜV geforderten Sachen wie ein zweites Rücklicht oder Fahrtrichtungsanzeiger versorgen zu können... Wir schrauben und fahren übrigens seit über 25 Jahren an Oldies und wir haben noch keinen Unfall zu beklagen gehabt. Wir wurden also weder übersehen (6 Volt) noch sind wir in den restlichen Verkehr geschwommen (Diagonalreifen).

Möchte ich aber moderne Sicherheitsstandarts sollte ich mich in ein neueres Auto setzen. Hier bin ich mit meinem Alltagsauto sehr zufrieden. Neben ABS, ESP, ASR, fast nen dutzend Airbags finde ich hier auch Seitenaufprallschutz, Dreipunktgurte, eine Sicherheitslenksäule, Stahlgürtelreifen und die so geliebten Kopfstützen.....Dafür riecht der bock weder nach Leder, Öl, Holz, alten Stoffen sondern einfach nur nach Plastik....Und das schlimmste an ihm ist, dass ich aufm Parkplatz immer aufs Kennzeichen schauen muss um ihn wieder zu finden.....

Nun warte ich erst einmal wieder auf eure Reaktionen....

Ölfingergruß Stephan


 
Re: Alltagstauglichkeit verbessern
geschrieben von: borgideluxe (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 09. April 2008 20:17

Hallo,

Stephan, jedem das seine!
Über dieses Thema kann man stundenlang diskutieren ohne das man zu einem Ergebnis gelangt.
Jeder sieht das anders und hat eine andere Meinung dazu.
Natürlich kann man mit 6Volt und Diagonalreifen fahren.
Die Frage ist nur, muss man sich das antun wenn es ganz einfache und simple Möglichkeiten gibt, die mir wesendlich mehr Sicherheit und Fahrkomfort geben und die das Fahrzeug an sich nicht verändert.
Bei Sitzen (Kopfstützen) und Sicherheitsgurten sieht das schon anders aus.
Das ist eine sichtliche Veränderung des Fahrzeuges.
Wem das nichts ausmacht, soll es machen. Die anderen sollen es sein lassen.
Ich werde es nicht machen.

Gruß

Joachim

 
Re: Alltagstauglichkeit verbessern
geschrieben von: SchwedenHansa (---.ewe-ip-backbone.de)
Datum: 09. April 2008 21:55

Moin Joachim,

sicher ist jeder seines Glückes Schmied!

Was ich damit nur sagen wollte ist, dass ich einen Oldtimer restauriere und fahre um Oldtimer zu fahren. Da gehören, meiner Meinung nach eben auch die Dinge dazu, die man aus heutiger Sicht als Schwäche ansieht...


;o)
Stephan

 
Re: Alltagstauglichkeit verbessern
geschrieben von: Peter (---.nsn-inter.net)
Datum: 10. April 2008 07:18

Grüß dich Günther,

Zunächst einmal die konkreten Tipps, auf die du gehofft hattest:

1. Dreipunkt-Sicherheitsgurte kannst du heute noch bei der Firma Stevens in Wesel (Autoersatzteile für klassische Automobile) bekommen. Da du die Peitschen am Fahrzeugboden und nicht am Tunnel befestigen wirst, solltest du die lange Ausführung mit 45 cm bestellen.

2. Aufsteckbare und individuell an den Sitz anpassbare Kopfstützen gibt es bei der Firma Volkswarenhaus. Sie sind aus schwarzem Kunstleder, in Höhe und Neigungswinkel verstellbar und entsprechen somit den heutigen Sicherheitsbestimmungen. Der große Vorteil besteht darin, dass du die Originalsitze nicht anbohren musst und die Stützen jederzeit (möglicherweise sogar nach einer Fahrt) wieder entfernen kannst, wodurch die Originalität wieder vorhanden ist. Empfehlen würde ich jedoch, die Kopfstützen in Schonbezüge zu integrieren und dem Oberteil eine "Mütze" aus gleichem Material überzuziehen. Dann entsteht der Eindruck eines harmonischen Ganzen und die Stützen wirken nicht mehr als Fremdkörper.

Bei dem Grad der tolerierbaren Modernisierung bewegen wir uns zwischen zwei Extremen: Zum einen kann man sich das perfekt nach alter Technik restaurierte Fahrzeug vorstellen, das natürlich auch mit den damals vorhandenen minderwertigen Ölen betrieben werden muss und bei dem im Falle eines Lackschadens auf keinen Fall ein moderner Farbscanner zum Einsatz kommen darf. Eigentlich müsste man dazu auch gleich einen größeren Landstrich erwerben, auf dem man die Straßen genau im Stil der Fünfziger Jahre anlegen lässt, um dann das stilvolle Fahren in dieser Zeit genießen zu können.
Das andere Extrem ist ein modernes Fahrzeug, dem man durch geschicktes Aufschweißen einiger stilistisch nachempfundener Nostalgieteile ein antikes Aussehen verleiht. Ein typisches Beispiel ist die Brezelfensterattrappe, die für den New Beetle als Zubehörteil angeboten wird und auf den ersten Blick an den bis 1952 gebauten Käfertyp erinnern soll.

Der goldene Mittelweg verläuft für jeden etwas anders. Nach meiner Ansicht sind Dreipunkt-Sicherheitsgurte heute unerlässlich. Ohne angelegten Gurt im Auto fühle ich mich wie in einer Geschäftsbesprechung ohne Hosen - wobei ich im Ernstfall die zweite Variante noch eher riskieren würde. Die Kopfstützen nach dem oben beschriebenen Prinzip gehören meines Erachtens dazu. Ich bin bei meinem Borgward sogar so weit gegangen, dass ich eine Warnanlage entwickelt habe, die einen lauten Signalton von sich gibt, wenn der Gurt des Fahrers oder Beifahrers nicht angelegt ist und der Motor eine Mindestdrehzahl überschreitet; man kann also ohne Gurt einparken, nicht jedoch ungestört fahren. Allerdings habe ich als Tonquelle keinen modernen elektronischen Summer, sondern eine schrille Türklingel nach dem alten elektromechanischen Prinzip gewählt und damit den Stil erhalten.

Bei der Elektrik bin ich bei 6V geblieben und komme damit gut zurecht. Allerdings laufen Abblendlicht, Fernlicht, Nebelscheinwerfer, Hupen und Bremslicht jeweils über Arbeitsrelais, wodurch sich die Spannungsabfälle in sehr engen Grenzen halten. Die Trennung von Brems- und Blinklicht muss ebenfalls nicht sein. Dafür habe ich im hinteren Rhombus eine - nicht selbst bebastelte - Einlage montiert, die diesen beim Bremsen rot aufleuchten lässt; somit sind auch beim Blinkvorgang immer zwei Bremsleuchten im Einsatz. Ein sehr unauffälliger elektronischer Zündverstärker sorgt dafür, dass sich der Unterbrecherkontakt kaum noch abnutzt, weil über diesen nur noch der minimale Basis-Emitterstrom zur Ansteuerung fließt. In Kombination mit einem elektronisch verstärkten Hauptzündkabel habe ich auch kurz nach dem Kaltstart eine umweltschonende Verbrennung sowie einen ruhigen und gleichmäßigen Motorlauf. Damit ist bei der Elektrik allerdings auch schon Schluss. In meinen Scheinwerfern verrichten noch immer die alten Glühbirnen ihren Dienst und sind weder durch Halogen- noch durch moderne Xenon-Einsätze ausgetauscht worden.

Bei den Reifen kann man nicht generell sagen, welche Variante zu empfehlen ist. Bei der Isabella habe ich Gürtelreifen mit dem integrierten breiten Weißwandring gewählt, weil sie für Diagonalreifen doch schon zu schnell ist. Bei einem VW Käfer aus der Urphase ist diese Bereifung dagegen durchaus zu verantworten.

Eine letzte Änderung hat es bei mir an der Frontscheibe gegeben: Diese habe ich gegen eine aus Dreischicht-Verbundglas ausgewechselt. Wenn man genau hinsieht, findet man in der Ecke den Aufdruck "Triplex"; ansonsten fällt dieser "Stilbruch" nicht auf. Der Grund waren die geradezu fatalen Splittereigenschaften des damals serienmäßigen Sekuritglases, die bei einem Unfall schlimmste Schnittverletzungen zur Folge haben können.
Viele Grüße,

Peter



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.04.08 06:14.

 


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